Der Harburger Gastronom Heiko Hornbacher muss die beliebte Fläche am Veritaskai im Binnenhafen räumen

Harburg. Die Zukunft des Harburger Beachclubs ist ungewisser denn je. Seit neun Jahren betreibt der Harburger Gastronom nun schon seinen „Veritas Beach"-Club auf einer Fläche, die eigentlich nur eine Zwischenlösung sein sollte, bis die Kaimauer am Treidelweg saniert ist. Aber das wird frühestens im Jahr 2016 soweit sein. Denn die Stadt Hamburg hat dem Bezirk die Mittel für die Sanierung der Kaianlagen im Harburger Binnenhafen so gestreckt, dass eine Sanierung am Treidelweg in weite Ferne rückt (wir berichteten).

Jetzt bekam Heiko Hornbacher von der Sprinkenhof AG – dem städtischen Unternehmen, das die Fläche am Veritaskai für die Stadt Hamburg verwaltet – eine Ansage, nach der Ende der Saison 2014 die Fläche „verkaufsfertig gemacht wird.“ Hornbacher wird die Fläche dann also räumen müssen.

Bereits im Oktober diesen Jahres beginnt eine von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt beauftragte Firma mit den ersten Arbeiten zur Bodensanierung. „Diese Information, dass die Fläche ab Herbst 2014 nicht mehr dem Beachclub zur Verfügung stehen wird, liegt uns auch vor“, bestätigt Harburgs Baudezernent Jörg Heinrich Penner. Zwei Ausgleichsflächen, die für den Beachclub vorübergehend genutzt werden könnten, so der Baudezernent, seien in der engeren Wahl: Die Fläche, auf der die alte Fischhalle steht und die Fläche auf der anderen Seite des Lotsekais: Dort, wo jetzt die blauen IBA-Container stehen.

Beide Flächen, so Penner, könnten für einen Beachclub vorübergehend in Frage kommen, wenn der Landesbetrieb Immobilien und Grundvermögen zwischenzeitlich nicht doch diese beiden Flächen vermarkten will. Dann käme eine vorübergehende Verpachtung an Hornbacher wohl nicht in Frage. „Es liegt auch im Bereich des Möglichen, dass es dann für eine der beiden Flächen eine Ausschreibung geben wird“, sagt Penner. Das hieße für Heiko Hornbacher, dass er sich mit seinem Beachclub neu bewerben müsste.

Hornbacher ist enttäuscht. Auch Penners Aussage, der Bezirk werde ihn nach seinen Möglichkeiten unterstützen, vermag ihm nicht recht Mut zu machen. Er hätte sich, so der Harburger Gastronom, ein klareres Bekenntnis der Politik und des Bezirks zu seinem Beachclub auch im Sinne der Harburger gewünscht.

Eines aber ist für ihn klar: „Den Umzug auf die nächste provisorische Fläche kann ich finanziell nicht stemmen. Da würde ich alleine zwei Jahre arbeiten, um die Umzugskosten wieder drin zu haben. Das ist unternehmerisch einfach nicht darstellbar.“ Hornbacher muss bei einem Umzug nicht nur seine kleine Budenstadt abbauen und auf dem nächsten Standort wieder aufbauen. Er muss auch rund 1000 Tonnen Sand von einem Standort zum nächsten baggern.

Hornbacher muss schlimmstenfalls neue Lärmgutachten in Auftrag geben und viele Genehmigungen für seinen Beachclub einholen. „Die Sanierung der Kaimauer am Treidelweg wurde bisher schon drei Mal verschoben. Ich brauche vom Bezirk eine vernünftige und endgültige Lösung für den Harburger Beachclub. Neun Jahre mit einem Provisorium zu arbeiten, hat mit unternehmerischer Planungssicherheit wenig zu tun“, sagt Heiko Hornbacher.

Welchen Sinn eine Ausschreibung für einen Beachclub machen solle, erschließe sich ihm nicht, sagt der Unternehmer. „In Hamburg sind die Dinger auch nicht ausgeschrieben worden. Dass das nun aber in Harburg so gehandhabt werden soll, ist doch merkwürdig“, so Hornbacher.

Dennoch: Der Harburger Gastronom hofft auf ein Umdenken in der Bezirkspolitik. Weiterhin hofft Hornbacher darauf, dass die Bezirksabgeordneten aller Fraktionen sich zu dem Publikumsmagneten Beachclub im Harburger Binnenhafen bekennen.

Jürgen Heimath, SPD-Fraktionschef in der Harburger Bezirksversammlung, will nicht ausschließen, dass „zumindest darüber nachgedacht werden muss, ob es nicht doch die Möglichkeit gibt, eine der beiden neuen Provisorien als endgültigen Standort für einen Beachclub zu prüfen.“ Aber auch Heimath hält es für naheliegend, dass es dann, wenn der Bezirk eine endgültige Fläche hat, eine Ausschreibung wird geben müssen. Allerdings, so Heimath weiter, stelle die Sprinkenhof AG jetzt die Bezirkspolitik vor einen noch engeren Zeitplan, um eine endgültige Lösung für den Beachclub zu finden. „Abgesehen davon ist es mir schleierhaft, warum die Sprinkenhof AG nicht zuerst die Bezirkspolitik und die Bezirksverwaltung von ihren Plänen im Binnenhafen unterrichtet, bevor solche Dinge an die Öffentlichkeit kommen. Diese Art des Umgangs miteinander sollte nicht gepflegt werden", so Heimath.