12.000 Menschen applaudierten dem Schlagersänger in Winsen, rund 16.000 Besucher kamen zum Fest in den Harburger Stadtpark. Für den Bezirk ist die Veranstaltung eine gute Werbung.

Harburg/Winsen . Das Wochenende war wie gemacht zum Feiern. Abgesehen von einigen Regenschauern, gab es Sonne satt und Temperaturen, die sich an der 30-Grad-Marke festhielten. Während in Winsen die Faslam-Vereine bei der NDR-Sommertour die 1960er Jahre aufleben ließen und in stilechten Klamotten brillierten, feierten die Harburger das beliebte Außenmühlenfest.

Auch wenn das Außenmühlenfest in abgespeckter Form daher kam, zeigte sich Harburg in der Budenmeile am Wasser in Feierlaune. Auf den Bühnen an der Uferpromenade am Außenmühlenteich spielten unter anderem der Harburger Liedermacher Werner Pfeifer mit seinen Songs aus dem Binnenhafen, die Band "Ronjas Räuber", die gerade ihren zweiten Auftritt vor Publikum absolvierten, sowie Birte Gäbel und Band. Mit gecovertem Rock und Pop handgemachter Art begeisterten sie die Zuhörer, die Hamburger Sängerin und Songwriterin überraschte bei ihren Versionen von bekannten Stücken mit einer großen Portion Humor. Jimmy Cornett heizte seinen Zuhörern ebenfalls tatkräftig ein.

"Wir kommen hier her, um Schmalzgebäck zu kaufen. Das schmeckt hier besonders lecker", sagen Jamie-Lee, Sandra, Jule, Aurelie und Berfin. Die 15 Jahre alten Schülerinnen aus Harburg würden sich etwas mehr Musik für Leute in ihrem Alter wünschen. Aber ansonsten sei das Fest, so die fünf Freundinnen, "in Ordnung". Auch wenn das Bühnenprogramm nicht alle Geschmäcker traf, lockte die Fete am Wasser ein bunt gemischtes Publikum an. 16.000 Menschen zog es im Laufe des Wochenendes zum Außenmühlenfest. "Die Stimmung ist wirklich entspannter in diesem Jahr. Vor zwei Jahren musste zum ersten Mal ein Zaun um das Fest aufgebaut werden. Danach war zwar der Zaun wieder weg, aber die Stimmung auf dem Fest war deswegen nicht besser", sagt Immo von Eitzen. Der Harburger FDP-Bezirksabgeordnete und seine Mitstreiter saßen unter dem aufgespannten FDP-Sonnenschirm - Wahlkampf!

Außenmühlenfest wird immer bekannter

Drei Tage Party am Wasser: Für den Bezirk ist diese Veranstaltung des Harburger Gastronomen Heiko Hornbacher eine gute Werbung. Das Außenmühlenfest ist längst weit über Harburgs Grenzen bekannt. Und auf dieser Seite des großen Teiches scheint sich kein Anwohner an der elektronisch verstärkten Musik zu stören. Am Südufer sieht das bekanntlich anders aus: Dort lässt die Bezirkspolitik die Harburger Stadtparkbühne im Dornröschenschlaf schlummern. Obwohl hier großes Potenzial für Konzerte wäre. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich Harburgs SPD jüngst dafür stark machte, mehr Veranstaltungen in den Bezirk zu holen: Sollte der Bezirk Harburg seine strikte Haltung zu den Einschränkungen für verstärkte Musik auf der Stadtparkbühne überdenken? Der Besucherandrang beim Außenmühlenfest legt das nahe..

Die Winsener jedenfalls haben ihre Stadtwette gegen den NDR gewonnen. Gefeiert wurde nicht nur eine Stadtparty auf dem Schlossplatz mit 12.000 Menschen. Für die Kreisstadt stand auch eine Wette auf dem Spiel. Bei der Wette der NDR-Sommertour sollten am Sonnabend mindestens 250 Gäste in 60er-Jahre-Kostümierung zum Fest kommen. Gezählt wurden am Abend sogar 453 Verkleidete. Auf der Bühne waren Heino - zwei Tage nach seinem Auftritt mit Rammstein in Wacken - und The Smashing Picadillys zu hören.