Ein Besuch an einem heißen Tag am See im Großen Moor in Meckelfeld, wo Sandstrand und stille Buchten locken. Auch zum Grillen ist das Ufer ideal.

Meckelfeld. Am Himmel brutzelt die Sonne und auf dem Grill die Bratwurst. Christian Ziegeler, 49, schaut lieber noch mal nach, wie es um Krakauer, Grillfackeln und Schweine-nacken steht, die er vor einigen Minuten aufs Rost gelegt hat. "Na, einmal umdrehen muss ich's noch", sagt der Harburger gelassen. Zeit genug hat er, das Supersommersonnenwetter wird auf jeden Fall halten. Und wenn ein so herrlicher Badesee lockt, ist Hektik wirklich fehl am Platze.

Es ist aber auch ein traumhaftes Wochenende am See im Großen Moor in Meckelfeld. Überall am Badestrand genießen Menschen die Sonne, die Kinder planschen im Wasser, und wer Ruhe sucht, braucht sich nur in eine der kleinen, idyllischen Badebuchten zu verziehen, die rund um den See zu finden sind. Obwohl - am Nachmittag sind auch diese Buchten längst belegt, wer später kommt, muss artig fragen, ob für sein Handtuch noch ein Plätzchen auf einem der Badestege frei ist.

Die Ziegelers haben Glück gehabt. Sie können im Halbschatten die Füße im Sand vergraben und die Decken auf dem Rasen ausbreiten, die Bäume im Rücken und den See vor Augen. Drei Generationen sind am Strand vertreten, neben Christian Ziegeler sind das Anja, 43, Melanie, 23, und Denny, 25, sowie Baby Elias, fünf Monate. "Der Kleine war sogar schon kurz im Wasser und hat es super vertragen", berichtet Denny Ziegeler.

Eigentlich fahren sie an solchen Sommerwochenenden ja gerne an die Ostsee, nach Travemünde oder Scharbeutz, erzählt er. So oft seien sie noch gar nicht am See im Großen Moor gewesen. Aber heute wollten sie sich die längere Fahrt ersparen. Deshalb haben sie sich spontan zum Badeausflug mit Grillausklang entschlossen. Bis zum frühen Abend, vielleicht bis 19 Uhr, wollen sie auf jeden Fall bleiben.

Einige Strandtücher weiter räkeln sich Vera und Oleksiy Pereguda in der Sonne. Die beiden Harburger sind häufiger am See, die Grillsachen haben sie heute jedoch nicht eingepackt. "Beim nächsten Mal wollen wir die wieder mitbringen", sagt sie. Die Vorteile eines Nachmittags am Badestrand liegen ihrer Meinung nach aber auch ohne Fleischbeigabe auf der Hand: Sie sind an der frischen Luft und können ins Wasser gehen, wann sie wollen. "Dass hier so viele Familien mit Kindern sind, finde ich auch sehr schön", sagt sie.

Melanie Ribbeck, 21, und Alexander Gerdts, 21, haben an diesem Tag schon ein kleines Seen-Hopping hinter sich. Sie waren erst am Maschener See und sind dann zum See im Großen Moor gekommen, weil sie dort Freunde treffen wollen. Auf die warten sie jetzt. "Hier gibt es auch ruhigere Stellen, das finde ich gut", sagt die Berlinerin, die erst seit einem Jahr in Harburg lebt. Später am Abend will sie vielleicht noch nach Hamburg zum Grillen fahren, mal sehen, was der Tag noch bringt. Aber erst einmal steht sonnenbaden in Meckelfeld auf dem Programm.

Dazu haben Lars Zimmermann, 22, Markus Meier, 27, Kevin Hartz, 23, René Jordan, 22, Vu Hoang, 22, und Maximilian Granzow, 21, gar keine Zeit. Die sechs Jungs aus Buchholz und Wilhelmsburg suchen lieber Erfrischung im Wasser, in das sie im schwungvollen Salto hineinspringen. "Dass hier am See so viele Stege sind, ist super", sagt Kevin Hartz, und Maximilian Granzow fügt noch ein "Bombe!" hinzu. So haben sie ausreichend Gelegenheit, an ihrer Sprungtechnik zu feilen. Um elf Uhr seien sie bereits hergekommen, erzählt er. Eigentlich früh genug, möchte man denken. Doch einen Platz am Sandstrand haben sie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ergattern können, weshalb sie einige Meter weiter an den kleinen Badebuchten ihr Quartier beziehen mussten.

Wie viele andere Seebesucher auch werden sie sicherlich in den kommenden Tagen wieder einen Ausflug nach Meckelfeld oder einem der anderen Seen der Region unternehmen. Die Temperaturen für diese Woche verheißen jedenfalls nur Gutes.