In Moisburg steht eine der letzten aktiven Wassermühlen der Region. Für Caterina King ein nahezu magischer Ort

Moisburg . Das Rauschen der Este, wenn sie an der Moisburger Mühle vorbei fließt - das ist für Caterina King Entspannung pur. Dafür scheut die 34-Jährige auch nicht den beschwerlichen Weg mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Über eine Stunde benötigt sie mit Bus und Bahn von der Hamburger Innenstadt bis nach Moisburg. "Ich empfinde die recht lange Anreise nicht als negativ. Schon während der Bahnfahrt verändert sich die Landschaft. Alles wird grüner, man lässt die Stadt hinter sich", sagt Caterina King. Deshalb sei schon die Fahrt zum Mühlenmuseum für sie entspannend.

Das Moisburger Mühlenmuseum ist eine Außenstelle des Freilichtmuseums am Kiekeberg. Dort hat Caterina King auch zum ersten Mal von der historischen Wassermühle gehört. "Ich habe mir die verschiedenen Info-Blätter angeschaut und war sofort interessiert", sagt die studierte Literatur- und Theaterwissenschaftlerin.

Bereits im 14. Jahrhundert wurde eine Mühle in Moisburg erwähnt. Die noch erhaltene Amtswassermühle wurde jedoch erst 1723 gebaut. Sie ist eine der letzten voll funktionstüchtigen Wassermühlen in der Region. Die meisten Mühlen wurden in den zurückliegenden 100 Jahren durch die "neuen" Energien, Dampf, Diesel und Strom weitgehend verdrängt. Anders die Moisburger Wassermühle: Sie ist von Mai bis Oktober noch mehrmals im Monat in Betrieb. Im Gebäude wird der historische Zustand aus den 30er Jahren gezeigt. Jeden Sonntag von 12 bis 16 Uhr ist Mahltag. Dann können die Museumsbesucher dem Müller bei der Arbeit über die Schulter schauen. Er berichtet dann vom Arbeitsalltag der Müller vor der Industrialisierung. Zusätzlich informieren Ausstellungen über die regionale Mühlengeschichte.

Caterina King sitzt lieber auf der Terrasse am Fluss mit Blick auf den benachbarten Rosengarten und lauscht der Este. Das Wasser habe eine äußerst entspannende Wirkung: "Das gleichmäßige Rauschen gibt mir innere Ruhe", sagt sie. Darum fühle sie sich auch in Hamburg so wohl. "Überall gibt es Wasser, man muss gar nicht so weit rausfahren", so die 34-Jährige. Die Kombination aus dem Fluss, dem pittoresken Ort und so viel Grün mache jedoch den speziellen Reiz des Mühlenmuseums aus. "Nicht nur an der Mühle ist es schön, auch im Estepark kann man sich wunderbar entspannen und am Wasser sitzen", sagt Caterina King.

Verpflegung gibt es im Inneren der Mühle: Kaffee, Kuchen, Schwarzbrot und erfrischende Getränke bietet das kleine Mühlencafé an. Hier gibt es auch das Amtsmühlenbrot. Das Roggenbrot aus Natursauerteig wird aus dem Schrot, der in der Mühle gemahlen wird, gebacken.

Das Mühlenmuseum in Moisburg (Auf dem Damm 10, 21647 Moisburg)ist von Mai bis Oktober sonnabends und sonntags geöffnet. Neben der gelebten Geschichte gibt es in der Amtsmühle Lesungen und Konzerte. Beim Mühlenfest am 1. September gibt es Musik und Kunsthandwerkerstände mit Schnitzereien und Keramik.

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