Die Nachricht ist bitter für die Gemeinde Seevetal. 2014 wird es höchstwahrscheinlich keine Landesmittel für die Umgehungsstraße im Westen geben.

Damit ist das gesamte Projekt erst einmal auf Eis gelegt, denn alleine kann die Gemeinde das rund 3,5 Millionen Euro teure Projekt nicht stemmen.

Der Seevetaler Landtagsabgeordnete Norbert Böhlke und Bürgermeister Günter Schwarz versuchen zu Recht, alles Erdenkliche zu tun, dass der Verkehrsminister und die Politiker im Fachausschuss die Prioritätenliste noch einmal überarbeiten. Ohne ergänzende Westumfahrung ist die Südtangente tatsächlich ein Schildbürgerstreich und Verschwendung von Steuergeld.

Andererseits gibt es gleich zwei Argumente, die die Entscheidung in gewisser Weise nachvollziehbar machen. Zum einen floss das Fördergeld im Straßenbau zuletzt nicht eben spärlich in den Landkreis Harburg. Ein Beispiel ist etwa die Ortsumgehung Dibbersen, deren Bau sogar früher als erwartet starten konnte.

Zum anderen ist es nun auch nicht so, dass die in den Koalitionsvereinbarungen festgelegte Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs vom Himmel gefallen ist. Die Wähler der neuen rot-grünen Landesregierung müssen gewusst haben, was auf sie zukommt. Dass nun der Landkreis mit als Erstes betroffen ist, war nicht abzusehen. Doch dass irgendwo ein Anfang gemacht werden muss, ist auch die logische Konsequenz des politischen Richtungswechsels in Hannover.