Das ist Demokratie: Drei Ratspolitiker aus Steinkirchen haben die Vision einer großen Altländer Kommunalfamilie vom Tisch gefegt. Sehr zeitig in der Planungs- und Beratungsphase, in der die Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Lühe noch längst nicht alle Aspekte hatten abwägen können.

Sicher dachten die Steinkirchener dabei nicht uneigennützig und haben mit Altländer Sparsamkeit zumindest die Beratungszeiten kurz gehalten.

Bei einer großen Hochzeit wird die Verwandtschaft nun mal kritisch beäugt, werden Brautschmuck, Mitgift und Sparstrümpfe taxiert.

Es hätte eines fernen Tages eine wunderbare Liebeshochzeit zwischen der Samtgemeinde Lühe und der Einheitsgemeinde Jork geben können, denn an Gemeinsamkeiten mangelt es den Altländern weder in der Ersten Meile, noch in der Zweiten. Aber von Liebe und Altländer Äpfeln allein, kann die Großfamilie nicht leben. Und die Betuchten schauen mit Skepsis auf die klammen Verwandten, wenn Interessen aller Mitglieder einer Großfamilie unter einen Hut zu bringen wären und niemand Nachteile erleiden soll. Dennoch könnten viele Aufgaben gemeinsam angepackt werden, wie es im Obstbau, mit der Altländer Baufibel, im Tourismus oder beim Streben nach dem Welterbestatus bereits erfolgreich praktiziert wird.

Sich aus Überzeugung und freiem Willen zusammenzufinden, wäre der einzig begehbare Weg, bei dem alle Interessen verhandelt werden können. Noch! Denn niemand kann heute sagen, welche Fusionsvorgaben eines Tages von Hannover oder Berlin verordnet werden. Aber dann bleibt den Altländern immer noch der Biss in den sauren Apfel der Vernunft-Ehe.