Mit einem Wort der Entschuldigung hätte Waldemar Hindersin die Diskussion um die Bedeutung seiner Äußerung an diesem Abend schnell entschärfen können.

Er hätte sich hinstellen und sagen können: "Es tut mir leid. Das, was ich im Februar gesagt habe, ist falsch rüber gekommen und hat unnötig für viel Unruhe gesorgt." Er hätte aber auch sagen können: "Für meine Behauptung gibt es eindeutige Beweise. Ich bleibe dabei: In Tostedt ist etwas im Busche." Beides wäre immerhin eine klare Ansage mit eindeutiger Botschaft gewesen. Stattdessen hat Hindersin sich darauf beschränkt, dass es nie einen Korruptionsvorwurf gegeben hat, weil er nie das Wort Korruption in den Mund genommen hat.

Mit seiner Stellungnahme hat er dazu beigetragen, dass sich die Ratsmitglieder mit ihren Wortbeiträgen gegenseitig anstachelten und die Kluft zwischen den Grünen und der Mehrheitsfraktion weiter aufriss. Dabei müssen sich Politiker von Amts wegen Kritik an ihren Äußerungen gefallen lassen. Sie sollten auch damit umgehen können und wissen, wann es an der Zeit ist, zurückzurudern - statt weiter auf Konfrontationskurs zu gehen. Waldemar Hindersin hat diese Chance verpasst. Das gilt aber auch für die Mitarbeiter und Angestellten der Verwaltung: Sie hätten - statt auf eine öffentliche Entschuldigung zu drängen - auf das Gesprächsangebot des Abgeordneten eingehen können. Oder sich einfach ein dickeres Fell zulegen sollen. Damit wäre allen Beteiligten sicher am meisten geholfen gewesen.