355 junge Frauen und Männer haben am Sonnabend auf dem Schwarzenberg beim Sommer-Sechskampf gekämpft und geschwitzt.

Die Veranstaltung sollte das etwas aus der Mode gekommene Fest der Harburger Schützengilde von 1528 verjüngen und aufwerten. "TUHH meets Gilde - Wildwechsel auf dem Schwarzenberg" hieß das Motto.

Dass die Gilde einen Neuanfang startet, ist ohne Wenn und Aber zu begrüßen. Nur noch wenige Harburger zogen in den Vorjahren zu den Kirmes- und Essbuden oder in das große Gildezelt auf dem Schwarzenberg. Die Schützen feierten mehr oder weniger unter sich.

Aber auch der Sechskampf dürfte das Kernproblem der Harburger Schützengilde kaum beseitigen: Es fehlt ihr wie allen Schützenvereinen an Nachwuchs. Sehr unwahrscheinlich ist es, dass ein Student der Technischen Universität, der im lässigen T-Shirt mit einem Lasergewehr beim Sommer-Biathlon schießt, in Zukunft die Uniform der Gilde überstreift und mit dem Kleinkaliber auf einen Holzvogel schießt. Aber vielleicht schafft es die Gilde ja, ein paar junge Studenten für den Schießsport zu begeistern. Die könnten dann in einem studentischen Schießclub bei der Gilde mitmachen.

Nach dem Studium an der technischen Kaderschmiede zieht es die meisten Absolventen aber ohnehin in die ganze Republik und in die weite Welt. Ab und zu denken sie dann an das schöne Sommerfest - das bringt den Schützen leider nichts, den Harburgern indes ein gelungenes Event.