Der Rangierbahnhof in Maschen beschert der Gemeinde Seevetal ein weiteres Mal Ärger. Jetzt ist also die Brücke über den Bahnhof an der Reihe, sie muss dringend saniert werden - bloß von welchem Geld?

Es sieht ganz danach aus, als hätte sich die Gemeinde von der Bahn ein faules Ei ins Nest legen lassen, als sie Mitte der 90er-Jahre die Zuständigkeit für das Bauwerk übernahm. Zwar mag der damalige Betrag von 3,6 Millionen D-Mark für die Instandsetzung wie eine recht hohe Summe ausgesehen haben. Dass das Geld nicht für die Ewigkeit reicht und die Gemeinde eines Tages doch selbst Geld aufbringen muss, müsste den Beteiligten eigentlich klar gewesen sein.

Andererseits ist aber auch die Frage angebracht, wie es sein kann, dass eine Brücke, die nicht einmal 40 Jahre alt ist, schon jetzt für 7,5 Millionen Euro saniert werden muss. Thorsten Löwe hat in der Ausschusssitzung nicht zu Unrecht angedeutet, dass man damals vielleicht nicht unbedingt so gebaut hat, dass eine Instandsetzung ohne großen Aufwand möglich ist. Die Bahn wird sich die Frage stellen lassen müssen, warum das so ist.

Dass die Gemeinde Seevetal noch einmal so viel Glück hat wie mit dem Lärmschutz am Rangierbahnhof, der quasi wie Kai aus der Kiste mit dem neuen Umfahrungsgleis kam, ist eher unwahrscheinlich. Kostenlos wird die Brückensanierung für sie sicherlich nicht sein. Aber Unterstützung von der Bahn muss es für dieses Vorhaben geben.