Dass auch die katholische Kirche längst nicht mehr aus dem Vollen schöpfen kann wie zu besten Tagen, ist keine ganz neue Erkenntnis.

Der Zwang zum Sparen und Maßhalten ist längst auch in den entferntesten Dependancen des heiligen Stuhls angekommen.

Doch nicht diese Tatsache an sich erzürnt Lehrer und Eltern von Schülern der Katholischen Schule Neugraben, sondern wie der Schulverband damit umgegangen ist. Zwei Jahrzehnte sind der KSN notwendige Investitionen in ihre Bausubstanz versagt worden. Nun sind die Gebäude so marode, dass eine Aufgabe offenbar die einzig sinnvolle Option ist.

Dabei war das Desaster lange absehbar. Doch kritische Nachfragen zur Situation hat der Schulverband eisern ignoriert. So wurden Lehrkräfte und Eltern hingehalten und wichtige Entscheidungen, etwa hinsichtlich des Baus eines Spielplatzes oder dringend notwendiger Reparaturen, immer wieder vertagt.

Dass Kritiker nun vermuten, es habe eiskaltes Kalkül hinter dem Zaudern des Erzbistums gelegen, darf niemanden wundern. Da ist nicht nur ein Schulstandort aufgegeben, sondern auch viel Vertrauen verspielt worden.