Im Landkreis Harburg fehlen Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten.

Das hat eine Studie der Bertelsmann Stiftung gezeigt. Und das bestätigen Fachleute im Landkreis. Sie sprechen von einer "eklatanten Unterversorgung" in der Region. Ganze zwei Kinder- und Jugendpsychiater haben sich zwischen der Elbmarsch und Hollenstedt, zwischen Meckelfeld und Undeloh niedergelassen. Im Landkreis Stade sieht es nicht besser aus: Dort gibt es nur einen niedergelassenen Facharzt für die Sorgen und Nöte von Kindern und Jugendlichen.

Für die betroffenen Kinder und Jugendlichen bedeutet es große Pein, wenn ihre Seele leidet. Bis zu acht Wochen müssen sie auf einen Ersttermin in der Praxis EMIL in Buchholz warten. So bleiben für die ganz akuten Fälle nur die Psychiatrische Klinik in Lüneburg und deren Institutsambulanz am Krankenhaus Buchholz.

Der Landkreis Harburg ist, auch wenn es vielen Menschen hier wirtschaftlich überdurchschnittlich gut geht, kein Kinderparadies wie in den Büchern von Astrid Lindgren. Viele Kinder leiden unter der Trennung und Scheidung ihrer Eltern, viele leiden unter Vernachlässigung ihrer unmittelbaren Bezugspersonen. Es wäre schön, wenn sich noch ein Kinder- und Jugendpsychiater im Landkreis niederließe. Hier lässt es sich ja auch gut leben. Die Praxis wäre auf alle Fälle sofort proppenvoll.