Seit Mitte der 90er-Jahre hat der Anteil der Alleinerziehenden an Familien in Niedersachsen deutlich zugenommen. Fast jede fünfte arbeitslose Frau ist allein erziehend. Bundesweit liegt Niedersachsen damit auf dem sechsten Rang und knapp über dem westdeutschen Durchschnitt. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.

Im Landkreis Harburg gibt es rund 6200 Arbeitslose, davon sind fast zehn Prozent Alleinerziehende. Ähnlich sieht es im Landkreis Lüneburg aus.

Im Landkreis Stade gibt es noch mehr allein erziehende Arbeitslose: Von rund 6700 Arbeitslosen macht ihr Anteil etwa zwölf Prozent aus. Und es sind meistens Mütter, die keinen Job haben und sich um ihren Nachwuchs kümmern. In allen Landkreisen liegt ihr Anteil bei rund 90 Prozent.

Alleinerziehende sind verstärkt von Armut gefährdet, weil sie nur eingeschränkt arbeiten können. In Niedersachsen gelten die Menschen als armutsgefährdet, die weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommens zur Verfügung haben. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen im Land lag 2011 bei zirka 1398 Euro und die Armutsgefährdungsschwelle entsprechend bei 839 Euro pro Person.

Seit fünf Jahren organisiert der gemeinnützige Herbergsverein Tostedt die Töster Tafel. Jeden Dienstag, 15 Uhr, und Freitag, 11 Uhr, gibt es eine Lebensmittelausgabe an Bedürftige.

35 ehrenamtliche Helfer der Töster Tafel fahren jeden Tag die Einzelhändler in der Region ab, um von ihnen überschüssige Ware mit geringer Haltbarkeitsdauer abzuholen und sie dann an die Bedürftigen abzugeben.

Zu den Händlern, die mit der Töster Tafel kooperieren, zählen Supermärkte, Bäckereien, eine Molkerei und sogar ein Teeproduzent.