Es ist gut und richtig, dass der Bund den Fördertopf für frühe Hilfen aufmacht. Und es ist richtig, dass die Akteure im Bezirk Harburg darauf setzen, die Hemmschwellen für die Familien und Alleinerziehenden so niedrig wie möglich zu halten.

Denn gerade Menschen mit problematischem psychosozialen Hintergrund oder finanziellen Schwierigkeiten werden durch hohe Schwellen eher abgeschreckt, Hilfe für ihre Kinder in Anspruch zu nehmen. Sie werden selten aus eigenem Antrieb aktiv und suchen sich die Beratung und Unterstützung, die sie brauchen. Die Angst vor Behörden, die Angst davor, in eine Maschinerie zu geraten, die sie selbst nicht mehr beeinflussen können, ist sehr groß.

Es wäre allerdings noch besser, wenn dem Bund diese frühen Hilfen für Kinder aus Problem-Familien mehr Geld wert wären. 1,5 Stellen zu schaffen ist wichtig, aber längst nicht genug. Denn je niedrigerschwellig die Angebote gehalten werden, desto mehr Engagement wird den Akteuren vor Ort abverlangt. Harburg hat vorgearbeitet und in den vergangenen Jahren ein gut funktionierendes Netzwerk geschaffen. Dieses Engagement aller Beteiligten muss mehr Anerkennung finden, vor allem in Form von mehr Stellen.

Dieses Förderprogramm kann nur ein erster Anfang sein, um ein engmaschiges Hilfssystem aufzubauen. Weitere Fördertöpfe müssen folgen.