So weh es auch tut, die Gegner des Kita-Baus an der Dieckhofstraße sollten das Ergebnis des Bürgerentscheids akzeptieren.

Ob die Nichtwähler nun für oder gegen den Kita-Bau an der Dieckhofstraße sind, lässt sich nur spekulieren. An fehlenden Informationen kann es jedenfalls nicht gelegen haben, dass rund 15.000 wahlberechtigte Bürger am Sonntag ihr Kreuz nicht gemacht haben. Die Befürworter wie die Gegner des Kita-Neubaus an der Dieckhofstraße haben über Wochen massiv für ihre Standpunkte geworben.

Entweder hat das Thema viele Tostedter nicht ausreichend berührt, um sich aufzuraffen und am Sonntag ein Wahllokal aufzusuchen. Oder die Gemeinde ist in dieser Frage so zerrissen, dass viele Tostedter gar nicht erst ihre Stimme abgegeben haben.

Und eine solche Zerrissenheit wäre auch mehr als verständlich. Der Standort Dieckhofstraße ist in der Tat nicht ideal, weil die Grundschüler dann weniger Platz haben, weil Parkplatzprobleme entstehen könnten, weil ein erhöhtes Verkehrsaufkommen zu befürchten ist. Doch auch bei jedem anderen Standort gibt es Vor- und Nachteile. Und erfahrungsgemäß reagieren Anwohner, gleich wo sie leben, oft mit Protest auf ein Bauprojekt in der Nachbarschaft.

Spekulationen darüber, was wäre, wenn weniger als 25 Prozent der Wahlberechtigten dem Bürgerbegehren hätten zustimmen müssen, sind müßig. Diese Hürde ist gesetzlich verankert, und das war allen Beteiligten vorher klar. Jetzt sollten alle Beteiligten das Kriegsbeil begraben und wieder zusammenarbeiten. Der Samtgemeinde Tostedt würde es jedenfalls gut tun, wenn wieder etwas Frieden einkehrt.