“TUHH meets Gilde - 'Wildwechsel' auf dem Schwarzenberg“ - hier sollen Traditionspflege, Sport und Spaß eine neue Verbindung eingehen.

Harburg. Die Technische Universität Hamburg-Harburg (TUHH), die Harburger Schützengilde von 1528 e.V., der Hochschulsport Hamburg und der Wirtschaftsverein des Hamburger Südens sind die vier Initiatoren eines großen Sommerprojektes. Unter dem Motto "TUHH meets Gilde - 'Wildwechsel' auf dem Schwarzenberg" veranstalten sie vom 13. bis zum 16. Juni ein Stadtteilfest. "Tradition heißt nicht, die Asche bewahren, sondern das Weitergeben des Feuers!", zitierte der Harburger Bezirksamtsleiter Thomas Völsch frei Thomas Morus bei der Vorstellung des Projekts.

Das soll das traditionsreiche Vogelschießen der Schützen mit einer Sommerolympiade des Hochschulsportvereins und Partynächten der TU-Studentenschaft kombinieren. Seit der Modernisierung der Technischen Universität ist das Hauptgebäude wenige Häuser vom Hauptsitz der Schützengilde Harburg entfernt. Zwischen ihnen befindet sich die Freizeitanlage Schwarzenberg.

Angesichts dieser Lage kam die Idee in einer Projektgruppe des Wirtschaftsvereins auf, Tradition und junge Menschen bei einem Fest in Harburg zusammenzubringen.

Die Kooperation zwischen dem Schützenverein als älteste Institution Harburgs und der TU als bekannteste sei bedeutend, so der 1. Patron der Gilde Michael Gögel. Unter Bewahrung alter Traditionen müsse man sich nun neu anpassen.

TUHH-Präsident Prof. Garabed Antranikian betonte, die gemeinsame Aktion solle Wettkampf und Fest zugleich sein und als innovatives und spannendes Konzept für Kommunikation unter allen Harburger Bürgern sorgen. Hiervon profitierten auch die Studenten, ihre wissenschaftlichen Kompetenzen würden durch soziale ergänzt, gerade beim Teamwork im Wettkampf.

Der Wettstreit ist in vier verschiedene Gruppen gegliedert, die je aus zwölf Mannschaften zu zehn Personen bestehen. Dafür schließen sich Hamburger Studenten in einem Team zusammen, Hamburger Schüler in der zweiten Gruppe und Mitglieder aus Hamburger Vereinen zu einer weiteren, als letzte Kategorie verbünden sich Sportbegeisterte aus Hamburger Firmen. Die knapp 500 Personen treten im Juni in sechs unterschiedlichen Spielarten gegeneinander an.

Der Hochschulsport Hamburg plant die Ausrichtung eines modernen Sechskampfs in den Disziplinen Fußball, Streetball, Bachvolleyball, Ultimative Frisbee und zwei weiteren, die als Überraschung geplant sind. "Das werden Fun-Disziplinen sein und vielleicht an 'Schlag den Raab' erinnern", verriet Martin Winkelmann vom Hochschulsport Hamburg.

Bewerbungen nehme man online entgegen, die Website und mit ihr die Anmeldung werde demnächst freigeschaltet, erklärte Winkelmann weiter. Die sportlichen Aktivitäten unterstützten die Vernetzungsfunktion der Veranstaltung und somit eine ihrer wichtigsten Aufgaben.

Dazu komme auch, dass Harburg beliebter werde, betonte Sam Gachkar, der zuständig für den Bereich Kultur und Veranstaltungen in der Studentenschaft ist. Der Freitagabend bilde für die Studierenden den zeremoniellen Auftakt des Wochenendes mit südamerikanischen Tanzsporteinlagen. Am Sonnabend fänden die Sportaktionen statt und gegen Abend die Medaillenvergabe und eine öffentliche Abschlussparty. Das Wochenende zeige, dass Studenten lernen und abschalten könnten.

Für den Vorstand des Wirtschaftsvereins betonte Udo Stein die Bedeutung Harburgs als Studentenstadt im Rahmen des aktuell laufenden Projekts VisioN 2020/50. Deswegen unterstütze er die Vernetzung von Stadt und Universität stark. "Die Nachbarn mögen sich, sie kennen sich nur noch nicht", sagte er über die Beziehung von Schützengilde und Universität.

Gögel fügte hinzu, dass man gemeinsam eine langjährige Freundschaft aufbauen wolle. Durch den Sport gründe man dieses Verhältnis. Er lobte seine drei starken Partner und die Unterstützung durch Bezirksamtsleiter Thomas Völsch. Der betonte, dass der Schwarzenberg im Herzen Harburgs genutzt werden müsse. Hier böten sich besonders durch die Infrastruktur die besten Gelegenheiten. Das Projekt sei eine "klassische Win-win-Situation", gerade für die Harburger Bürger. Denn die könne man über die sportlichen Aktivitäten zusammenführen und auch das Festzelt sei ein Ort für Begegnungen.

Dr. Ralf Grote, Leiter des Präsidialbereiches der TUHH, fügte an, dass das Projekt nicht wissenschaftlich, sondern gesellschaftlich motiviert sei: "Wir wollen uns Harburg gegenüber öffnen, schließlich gehören wir dazu."