Der derzeitige Anstieg der Asylbewerberzahlen im Landkreis Harburg ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Kreisverwaltung noch Aufnahmeverpflichtungen aus den vorherigen Jahren erfüllen muss. In den Jahren 2011 und 2012 seien insgesamt nur 200 Flüchtlinge vom Land zugewiesen worden, sagt Kreissprecher Bernhard Frosdorfer. Die Hochphase mit bis zu 1500 Asylbewerbern war in den 90er-Jahren bis Anfang der 2000er. Aktuelle Herkunftsländer sind hauptsächlich Syrien, Iran, Irak, Pakistan, die russische Föderation, Somalia oder Nigeria.

Das Land Niedersachsen, dem die Flüchtlinge wiederum vom Bund zugewiesen werden, rechnet laut Vera Wucherpfennig von der Pressestelle des Innenministeriums für 2013 mit circa 7900 Asylerstantragsstellern. Im Jahr 2012 waren es 5941, ein Jahr zuvor 4310 und davor 3795. "Die Landkreise wissen, dass wieder mehr Asylbewerber kommen." Im Interesse aller sei es wichtig, die Flüchtlinge gleichmäßig zu verteilen.

Der Landkreis Harburg achtet ebenfalls auf diese Maßgabe. So sei ihr etwa ein ehemaliges Altenheim in Neu Wulmstorf angeboten worden, in dem bis zu 150 Menschen Platz finden, sagt Monika von der Heide, Abteilungsleiterin Soziale Leistungen beim Landkreis Harburg. "Da haben wir aber abgelehnt." Eine derartige Konzentration sei weder für die Flüchtlinge noch für die Nachbarn gut. Wer Wohnraum anbieten möchte, kann sich beim Landkreis unter Telefon 04171/69 34 30 oder -32 melden.