Wie der neue Center-Manager Felix Schraven seinem Ziel der Vollvermietung der Harburg Arcaden täglich ein Stück näher kommt.

Harburg. Schön dekorativ und bunt sind sie ja, die deckenhohen Plakatwände hinter den geschlossenen Glasfronten im Erdgeschoss der Harburg Arcaden. Und doch können sie den Leerstand dahinter nur mühsam kaschieren. Nun aber regt sich wieder Leben hinter den Kulissen - es weht eine frische Brise durch das Einkaufszentrum gegenüber dem Rathaus.

Als Felix Schraven Anfang Januar neuer Center-Manager in den Arcaden wurde, trat er ein schweres Erbe an. Von der Abwanderung vieler Einzelhändler aus der City rund um die Lüneburger Straße war auch der Shopping-Tempel der Management für Immobilien AG (mfi) betroffen. Zwei Areale im stark frequentierten Erdgeschoss standen bereits seit Monaten leer, sechs weitere Geschäfte hatten zur Jahreswende ihre Aufgabe angekündigt.

Da, wo das Bekleidungsgeschäft Final Cut kürzlich seine Pforten geschlossen hat, wird derzeit eifrig gehämmert und geschraubt. "Hier werden künftig vor allem modische Accessoires angeboten", sagte Schraven dem Abendblatt, "die Neueröffnung ist für kommenden Montag geplant". Und auch die Fläche der ehemaligen Jokers-Filiale schräg gegenüber, in der bis vor kurzem noch Bücher aller Art angeboten worden sind, wird spätestens Mitte März wiederbelebt. "Wir hatten hier gleich zwei ernsthafte Interessenten und haben uns jetzt für Navin, einen Anbieter von Damen-Oberbekleidung und -Schuhen entschieden", so Schraven.

Ob diese beiden Vermietungen von Dauer oder nur Interimslösungen sind, vermochte der 33 Jahre alte Manager derzeit noch nicht zu sagen. "Ein Jahr beträgt in jedem Fall die Mindestlaufzeit der Mietverträge", erklärt er. Dann müssten sich beide Seiten wieder zusammensetzen. "Wichtig ist für uns als Center natürlich ein attraktiver Branchenmix. Wir brauchen, gerade im stark frequentierten Erdgeschoss, aber auch Frequenzbringer, die Kunden in besonderer Weise anziehen", sagt Schraven.

Ein quasi fließender Übergang ist auf dem Areal der früheren Depot-Filiale am nordwestlichen Ausgang Richtung Tunnel zum Sand geglückt. Kaum hatte der Dekoprofi den Laden geräumt, zog das Textilgeschäft SL Sandra Lückemann ein, die mit einem weiteren Laden auch im Obergeschoss präsent ist. Spezialisiert auf funktionelle Freizeitbekleidung für Damen, Herren und Kinder wird das Sortiment von hochwertigen Markenherstellern wie Bogner, Campagnolo, Head, Ziener und Think Pink ergänzt.

Entwarnung konnte Felix Schraven derweil für den Optiker Eyes House vermelden. Der kündigt zwar einen Räumungsverkauf an, allerdings nur deshalb, weil Inhaber Brillen-Joseph eine Konzeptumstellung des Geschäfts plant. "Es soll künftig als eine Art Outlet-Center weitergeführt werden, der Mieter bleibt uns aber als Partner erhalten", so der Center-Manager.

Ein aufwendiger Umbau kündigt sich unterdessen für das Obergeschoss an. Weil ein Anbieter aus dem Bereich Freizeitbedarf eine Fläche nachgefragt hat, die so bislang nicht zur Verfügung steht, werden erneut mehrere Areale fusioniert. Schraven: "Wir müssen und können da mit den Zuschnitten unserer Ladenflächen flexibel sein, weil nur so das Ziel einer Vollvermietung wirklich umsetzbar ist." Um dem Flächenbedarf des Interessenten zu entsprechen, wird ein weiterer Teil des westlichen Umlaufs im Obergeschoss weichen.

Einen ähnlichen Umbau hatte es bereits von zwölf Monaten gegeben. Seinerzeit war die Radiologie-Praxis von Dr. Volkhard Grützediek erweitert worden. Analog zu dieser Umstrukturierung werden auch diesmal die Außenwände direkt an den Lichthof der Passage versetzt und bis unter die Decke neu gezogen.

Inzwischen ist auch ein Nachfolger für die kleine Imbissnische am östlichen Eingang der Arcaden gefunden. Wo ehemals Laugenbäcker Ditsch seine Brezeln und Minipizzen feilbot, wird nun die junge Hamburger Firma Monkey Donuts ihre erste Filiale im Süden der Stadt eröffnen.

Vakant bleibt indes weiter die Nachnutzung der früheren Subway-Filiale am nordwestlichen Eingang des Einkaufszentrums. "Deshalb wollen wir den Laden jetzt mit einer Absaugeinrichtung nachrüsten, um die Fläche für einen Gastronomiebetreiber attraktiver zu machen", sagt Felix Schraven. Dafür soll ein "mittlerer sechsstelliger Betrag" investiert werden. Optisch aufgewertet werden sollen zudem die Imbissflächen in der Mitte des Centers rund um die beiden Stände, an denen es frische Crêpes und coolen Tee gibt.