Nein, übel nehmen kann man Jana Krause den Wechsel nicht. Auch wenn sie zum Erzrivalen nach Thüringen geht, mit dem die Buxtehuder Bundesliga-Frauen zwei Jahre im Clinch um die deutsche Krone im Frauen-Handball lagen und zweimal das große Ziel um ein einziges Tor verfehlten. Weil die Torfrau dem Buxtehuder SV frühzeitig ihre Entscheidung mitteilte, gibt es keine Trennung im Bösen. Im Gegenteil, Jana Krause will sich mit einem Titel aus Buxtehude verabschieden. Die BSV-Verantwortlichen wiederum hatten genügend Zeit, um sich auf einen Umbruch einzustellen, der irgendwann kommen musste.

Sechs Leistungsträgerinnen hören auf, aus Altersgründen, um sich ihrem Beruf zu widmen oder weil sie Mutter werden. Eine Entwicklung, mit der das Management längst gerechnet hatte. Der BSV startet einen Neuanfang, nicht mit "teuren" Stars, sondern mit engagierten und leistungswilligen Nachwuchsspielerinnen. Das Konzept des Vereins, junge Spielerinnen aus Norddeutschland in Buxtehude auszubilden und auf die Bundesliga vorzubereiten, trägt langsam Früchte. Trainer Dirk Leun hat das richtige Händchen im Umgang mit der Jugend, der vierfache Familienvater ist ein Glücksgriff für den BSV - und es wird gar nicht lange dauern, bis junge Handballerinnen aus dem eigenen Nachwuchs in der Bundesliga auflaufen - und die Vereinsarbeit mit einem Titel belohnen.