Nur noch zwei Tage bis zur Landtagswahl. Wir stellen alle Landtagskandidaten aus der Region vor. Heute: Wahlkreis 55 - Buxtehude.

An dieser Stelle antworten die Direktkandidaten aus dem Wahlkreis 55, Buchholz, auf unsere Fragen. Neben den fünf im Porträt vorgestellten Vertretern großer Parteien im Wahlkreis gibt es vier weitere Kandidaten auf den Wahllisten. Es sind Landwirt Frank Buchholz für die Freien Wähler Niedersachsen, Bankkaufmann Adolf Dammann für die Nationaldemokratische Partei Deutschlands, Architekt Michael König für Nein-Idee Niedersachsen und kaufmännischer Angestellter Jörg Latzke für die Piratenpartei Niedersachsen.

CDU: Helmut Dammann-Tamke, 51, aus Bargstedt-Ohrensen, verheiratet, drei Kinder, Agraringenieur. seit 1987 CDU-Mitglied, seit 2003 Landtagsabgeordneter, im Rat Bargstedt, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, Ehrenamt: Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen

SPD: Stefan Schimkatis, 42, aus Stade, Hochschulreife, Sparkassenkaufmann, verheiratet, ein Sohn, SPD-Mitglied seit 2000. Kreistagsmitglied, im Samtgemeinderat Lühe und Hollern-Twielenfleth, Vorsitzender des Ortsvereins Lühe. Hobbys: Familie, Lesen und Reisen.

FDP: Andrej Meyer, 22, geboren in Brko (Bosnien-Herzegowina) aus Buxtehude, bisher erweiterter Realschulabschluss, 2014 voraussichtlich Abitur, abgeschlossene Berufsausbildung Einzelhandel, ledig, FDP-Mitglied seit 2006. Hobbys: Sport, Politik, Freunde treffen.

Grüne: Ralf Poppe, 54, aus Harsefeld, verheiratet. Allgemeine Hochschulreife, zehn Jahre in Hamburg Kriminalbeamter, Diplom Wirtschaftsinformatiker (FH), IT-(EDV)-Projektleiter, Hobbys: Laufen und sportliches Radfahren mit Rennrad und Mountainbike.

Linke: Benjamin Koch-Böhnke, 34, aus Buxtehude, verheiratet. Realschulabschluss, Ausbildung zur Fachkraft für Lagerwirtschaft, studiert derzeit Sozialökonomie. Mitglied der Partei DIE LINKE seit 2005. Hobbys in der Freizeit: Lesen, Fußball, Kegeln.

Was hat der letzte Niedersächsische Landtag gut gemacht und was schlecht?

CDU: Positiv: Dank eines Konjunkturpakets kam Niedersachsen am besten von allen Bundesländern durch die Finanz- und Wirtschaftskrise. Der Anstieg des BIP um 4,1 % bedeutet Platz 1. Negativ: Die Aufnahme einer Schuldenbremse in die Landesverfassung ist am Widerstand der Opposition gescheitert.

SPD: Schlecht gelaufen ist die Bildungspolitik, viele mögliche Studenten verlassen wegen Studiengebühren Niedersachsen. Die jetzige Landesregierung kümmert sich zu wenig um sozial Benachteiligte, um Kranke und/oder Pflegebedürftige, hat SPD-Anträge zur Verbesserung abgelehnt.

FDP: Der Niedersächsische Landtag hat mit seiner schwarz-gelben Mehrheit die Kettenduldungen von Asylanten abgeschafft, ein Landärztekonzept zur Sicherung der Ärzteversorgung verabschiedet oder zum Beispiel mit der niedersächsischen Oberschule die erfolgreichen Gymnasien weiter verstärkt.

Grüne: Gut: Auszeichnung der Lichtenberg-Gesamtschule Göttingen, als beste Schule Deutschlands. Schlecht: Einführungszwang für G 8, höchste Verschuldung (ca. 60 Mrd. €), Schlusslicht beim Ökolandbau, Subventionen für Agrarindustrie, Festhalten an der A 20 und einer festen Elbquerung.

Linke: Gut gemacht: Einrichtung eines Untersuchungsausschusses zum Atommüll in der Asse Schlecht gemacht: Benachteiligung der Integrierten Gesamtschulen (5-Zügigkeit), Kürzungen im kommunalen Finanzausgleich, Studiengebühren, inhumane Abschiebungspolitik.

Welches drängende Problem in Ihrem Wahlkreis wollen Sie als Erstes anpacken?

CDU: Wir müssen alle Verantwortlichen zusammenbringen, um die Chance der zeitnahen Fertigstellung der A 26 jetzt zu nutzen.

SPD: Schaffung von mehr Kita- und Krippenplätzen, Gegensteuern gegen den teilweise schon vorhandenen Pflegenotstand, Besetzung aller frei werdenden Arztpraxen, besonders auf dem Lande.

FDP: Die drängendsten Probleme sind meiner Ansicht nach in meinem Wahlkreis das Vorantreiben des Projekts A 26 und die Ausweitung von sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung.

Grüne: Neben vielem anderen Skepsis gegenüber der Energiewende ausräumen, Beteiligungsmodelle für alle Bürger, egal wie viel sie investieren können, für regionale Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen, um so sichere Einnahmen für Beteiligte zu generieren, Politikverdrossenheit, Alterssicherung.

Linke: Klage gegen Elbvertiefung unterstützen, Integrierte Gesamtschulen stärken, Einführung eines HVV-Sozialtickets.

Woran wollen Sie sich in fünf Jahren messen lassen?

CDU: In der fünfjährigen Wahlperiode in Niedersachsen ausreichende Anzahl von Krippen-, Kita- und Hortplätzen zu schaffen. An einer guten Unterrichtsversorgung an unseren Schulen und einer Lösung der offenen Hochwasserfrage für die Stadt Buxtehude.

SPD: In fünf Jahren werde ich mich an der Schaffung von mehr Kita- und Krippenplätzen, an der Einführung des gebührenfreien Studiums sowie am dringend notwendigen Abbau der Verschuldung des Landes Niedersachsen messen lassen.

FDP: An meinen eigenen gestellten Zielen.

Grüne: Gründung und Existenznachweis einer Bürgerbeteiligungsgesellschaft in Harsefeld, wie unter Frage 2. beschrieben, mit Erfolgsnachweis als Beispiel für andere Kommunen in Niedersachsen und darüber hinaus.

Linke: Ich will mich daran messen lassen, dass Niedersachsen dann ein humanes, sozial gerechtes und ökologisches Bundesland ist.

Wie würden Sie sich selbst in einerKontaktanzeige beschreiben?

CDU: Naturverbundener, toleranter und diplomatischer Familienmensch mit einem ausgeprägten Interesse an politischen und gesellschaftlichen Themen.

SPD: Ehrlich, direkt, aufgeschlossen, sozial.

FDP: Direkt und fähig zur Sympathie.

Grüne: Bodenständiger M, 54, mit positivem Menschenbild und Visionen von einer solidarischen Gesellschaft sucht Mitstreiter, um die Welt Stück für Stück besser zu machen. Hochmotiviert, zuversichtlich, zielstrebig, ausdauernd, freue mich auf zahlreiche Gleichgesinnte, die mit anpacken.

Linke: Sozial! Realistisch! Konsequent!