Kundschaft bleibt aus. Hans-Jürgen Hallatsch hat Angst um seine Existenz

Harburg. Der Mann fürchtet um seine Existenz. Seit Anfang der Woche ist die Seehafenstraße - wie berichtet - wegen Grundinstandsetzung für elf Monate halbseitig gesperrt. Wegen der Sperre ist nun der Seehafenimbiss an der Seehafenstraße 15 tagsüber so gut wie leer. Es verirrt sich kaum noch Kundschaft durch das Labyrinth der Absperrbaken zu dem Pavillon am südlichen Fahrbahnrand. "Das ist eine Katastrophe", sagt Hans-Jürgen Hallatsch.

Er befürchtet Umsatzausfall in Höhe von 60.000 Euro in diesem Jahr. "Wenn mir der Verdienstausfall nicht ersetzt wird, muss ich den Laden dicht machen", sagt er, "soweit darf es nicht kommen".

Auf der Suche nach Verantwortlichen, die ihm seinen Schaden ersetzen, hatte er sich an die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) gewandt, die die Grundinstandsetzung der Straße in Auftrag gegeben hat, ebenso an den Energieerzeuger Vattenfall, der derzeit auf der Südseite der Straße neue Kabel verlegen lässt. Aber beide Unternehmen fühlen sich seinen Angaben nach in der Sache nicht zuständig und verweisen gegenseitig jeweils auf den anderen. "Ich stimme mich nun mit meinem Steuerberater ab, was zu tun ist", sagt Hallatsch.

Er ist in Sachen Umsatzausfall bereits ein gebranntes Kind. Verkehrsbehinderungen hatte es bereits vergangenes Jahr wegen Kabelverlegung auf der anderen Straßenseite gegeben. Hallatsch: "Das brachte Einbußen von 20.000 Euro". Nun wird der Verkehr bis Ende November unterbrochen sein. "Die lange Zeit halte ich nicht durch, ich habe keine Rücklagen", sagt er.

Von 5 bis 18 Uhr hat Hallatsch geöffnet. Üblicherweise machen bei ihm Lkw-Fahrer Rast oder Arbeiter aus der Umgebung. "Ich bin erst kurz vor Weihnachten von HPA auf Baustelle und Sperrung hingewiesen worden, hatte vorher schon Ware für dieses Jahr eingekauft. Nun fehlt die Kundschaft", sagt er verärgert. Auch Bezirksverwaltung und Politik sind von HPA über Straßenbau und Sperrung nicht informiert worden. Die SPD beantragt nun die Anhörung eines HPA-Referenten im Fachausschuss.