Die Aussage des Strategiepapiers der Feuerwehr ist an Deutlichkeit kaum zu überbieten. In Harburg können die vorgegebenen Anfahrtszeiten in vielen Fällen kaum eingehalten werden, und in Harburg fehlen, wie überall in der Hansestadt, Berufsfeuerwehrleute.

Zwei Aspekte spielen bei diesem Problem auch in Zukunft eine große Rolle: Auf die Hamburger - also auch die Harburger - Berufsfeuerwehr rollt eine immense Pensionswelle zu. Und zur selben Zeit wächst die Stadt. Und das ist ja politisch gewollt. 6000 neue Wohnungen sollen in Hamburg jährlich gebaut werden. Da stellt sich dann die Frage, wie viel Sicherheit sich denn die wachsende Stadt Hamburg leisten will und kann.

Es ist richtig, beim Thema Sicherheit darf es keine Kompromisse geben. Denn spätestens dann, wenn ein Großfeuer Menschenleben kostet, weil zu wenige Feuerwehrleute vielleicht auch noch zu spät mit ihren Tanklöschfahrzeugen angerückt sind, wird es die unweigerliche Suche nach den Schuldigen geben. Das ist immer so. Dann kann die Feuerwehrspitze natürlich die Hände heben und auf ihr Strategiepapier 2010 verweisen, und die verantwortlichen Politiker können ebenfalls die Hände hoch heben und auf die leeren Kassen verweisen. Aber den Opfern hilft diese nachträgliche Aufarbeitung des Geschehens herzlich wenig.

Es gibt Prestigeobjekte, die in dieser Stadt, in diesem Bezirk geplant und gebaut werden, die wirklich kein Mensch braucht. Das Geld wäre besser in neue Feuerwachen investiert.