1500 Frauen und Männer ließen sich für den an Leukämie erkrankten Siebenjährigen in Elstorf typisieren.

Elstorf. Für Claudia Ulbricht, 46, aus Neu Wulmstorf war es überhaupt keine Frage: "Da gehe ich hin!" Die Orthoptistin gehörte am Sonntag zu den rund 1500 Frauen und Männern aus der südlichen Metropolregion Hamburg, die sich in der Mehrzweckhalle der Grundschule Elstorf typisieren ließen.

Der Grund für die große Aktion der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei): Der sieben Jahre alte Max aus dem zwei Kilometer von Elstorf entfernten Ardestorf ist an Leukämie erkrankt. Er braucht dringend Hilfe. Um ihm und anderen Patienten zu helfen, veranstaltete die DKMS zusammen mit Freunden von Max' Familie die Registrierungsaktion. Die Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 55 Jahren mussten sich lediglich fünf Milliliter Blut abnehmen lassen.

Ein großer Traum von Max ist es, wieder im Tor für seine Fußballmannschaft zu stehen. Doch daran ist derzeit nicht zu denken. Der Siebenjährige kann nur überleben, wenn es einen Menschen mit nahezu gleichen Gewebemerkmalen im Blut gibt, der zu einer Stammzellenspende bereit ist. Leider kommen seine Eltern nicht als Spender in Frage.

"Wenn ich als Spenderin in Frage käme, würde ich das liebend gerne machen", sagte die Neu Wulmstorferin Claudia Ulbricht. "Ich habe zwei Söhne, die gesund sind. Es ist ein großes Glück, gesunde Kinder zu haben. Von diesem Glück möchte ich etwas abgeben."

Auch der Ex-Elstorfer Frank Alscher aus Harburg kam zum Typisieren in seine alte Heimat. "Es gibt nichts Größeres, als ein Menschenleben zu retten", sagte der 36-Jährige. "Es wäre wunderbar, wenn mein Knochenmark passen würde. Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen."

Mitorganisator Carsten Hadler, 44, aus Ardestorf, ein Nachbar von Max, sprach von einem "gigantischen Erfolg" der Typisierungsaktion. Über 200 Helfer waren in Elstorf im Einsatz. Carsten Hadler hatte mit seiner Frau Kirsten, 45, ein Flugblatt entworfen, das 2000 Mal verteilt wurde. "Wir konnten", sagte der Ardestorfer, "doch nicht einfach tatenlos auf dem Sofa sitzen."