Thomas Taube (l.) und Carsten Meier sind sozusagen die Zunge des Unternehmens. Die beiden Teetester - die sich auch gern auf Englisch "Tea-Tester" nennen - bezeichnen ihre Arbeit als sensorische Qualitätskontrolle, die Geschmacksstandards kreiert. Zugleich müssen sie sicherstellen, dass Beutel für Beutel immer wieder dieser Standard erreicht wird, für den Meßmer, Milford und Co. stehen. Bis zu 250 Tassen Tee rinnen am Tag durch ihre Kehle, serviert als spezieller Profiaufguss aus 2,86 Gramm echtem Tee auf 150 Milliliter Wasser, der fünf Minuten ziehen muss. "Ein Normalsterblicher würde das so niemals trinken", räumt Taube ein. Geräuschvoll schlürfen sie den Tee aus der Tasse, lassen ihn wie bei einer Weinprobe im Mund kreisen und spucken ihn dann in einen Bottich. Wie ein Feuerwerk der Sinne sei das, sagt Meier, der das Teeblatt schmeckt, riecht und fühlt. Als beste Testzeit bezeichnet er den frühen Morgen, weil dann die Zunge noch aufnahmefähiger und das Wasser in den Leitungen noch geschmacklich neutral ist. Die Teemuster bezieht die Firma über Lieferanten aus dem Ursprungsland. Schon diese Muster müssen bestimmte Kriterien erfüllen, etwa was den Anteil von Pestiziden oder anderen Rückständen angeht. Von 100 Mustern können sie im Schnitt zwei gebrauchen. Erst wenn die Teetester grünes Licht geben, wird der Tee tatsächlich eingekauft.