Da öffnen doch tatsächlich seit Jahr und Tag zwei Einzelhändler in der Provinz sonntags ihre Supermärkte. Und die Kunden - die sind auch noch begeistert. Die kommen und kaufen. Es ist unglaublich!

Findet zumindest Frank Piwecki von der örtlichen SPD. Seine offizielle Anfrage an die Buchholzer Stadtverwaltung kann im Ergebnis nur in eine Richtung zielen: dem regen Handel am siebten Tag der Woche einen Riegel vorschieben zu lassen.

Warum sollte er das wollen? Er könnte sich auf Recht und Gesetz berufen. Dass die beiden Händler in Sprötze und Holm-Seppensen bestehende Regelungen zumindest in ihrem Interesse einigermaßen großzügig auslegen, liegt in Anbetracht der Umstände im Bereich des Denkbaren.

Deshalb jetzt Sanktionen zu fordern, ginge aber in die falsche Richtung. Stattdessen müssen die richtigen Schlüsse gezogen werden, auch für die Welt jenseits von Sprötze und Holm-Seppensen. Wichtig ist dabei, dass alle Händler die gleichen Chancen haben.

Tatsache ist: Viele Menschen wollen sonntags einkaufen. Das zeigt nicht zuletzt die große Begeisterung für die regelmäßig volksfestartig gefeierten verkaufsoffenen Sonntage.

Die Konsequenz aus all dem kann nur eine weitere Lockerung der Ladenöffnungszeiten sein. Dass der Kirche dadurch Besucher abhanden kämen, muss stark bezweifelt werden. Der Handel aber gewönne ein Stück Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem Internet zurück. Das hat sonntags immer geöffnet. Ganz legal.