Dieser Antrag kommt tatsächlich wie Kai aus der Kiste und trägt nicht unbedingt dazu bei, das derzeit nicht gerade gute Arbeitsklima in der Bezirksversammlung zu verbessern.

Natürlich ist es lobenswert, wenn sich jemand für das Allgemeinwohl interessiert und sein Fachwissen beisteuern will, damit sich die Harburger noch wohler im sanierten Gloria-Tunnel fühlen. Und sicher macht es Sinn, konzeptionelle Änderungen noch während der Sanierungsphase auf dem kurzen Dienstweg zu beschließen und in der laufenden Sanierung abzuarbeiten. Da mag die SPD wohl Recht haben.

Andererseits verdient diese Firma ihr Geld damit, so ganz altruistisch ist der Vorschlag einer "Wohlfühl-Beleuchtung" daher nicht. 100 000 Euro sind kein Pappenstiel, erst recht nicht vor dem Hintergrund, dass der Bezirk in anderen Bereichen wie bei der offenen Kinder- und Jugendarbeit sparen muss und vielen Anträgen von Vereinen und Verbänden für weitaus geringere Summen aber nicht weniger wichtige Projekte eine Absage erteilen muss, weil die öffentliche Kasse leer ist. Angesichts der angespannten Haushaltslage in Harburg sollten solche Ausgaben nicht eben mal schnell durchgepeitscht werden.

Auch wenn, so hieß es im Ausschuss, das Geld im Investitionstopf des Bezirks für 2012 vorhanden sein sollte, dürfte sich so mancher Steuerzahler doch fragen, ob Harburg nicht andere, wichtigere Probleme hat. Jedenfalls darf man auf die weitere politische Diskussion gespannt sein.