Parkplatz im Untergeschoss soll zugunsten neuer Geschäfte aufgegeben werden. Ausschuss berät nächste Woche

Harburg. Noch zwei Jahre, dann blickt das Phoenix Center in Harburg auf sein zehnjähriges Bestehen zurück. Und schon heute steht fest, dass sich das zum ECE-Projektmanagement (Otto-Konzern) gehörende Einkaufszentrum an Hannoverscher Straße, Moorstraße und Wilstorfer Straße an die sich laufend ändernden Marktverhältnisse anpassen muss.

Für eine notwendige Erweiterung des Ladenangebots stehen aber nur bisherige Parkhausflächen im Untergeschoss, dem sogenannten Basement, zur Verfügung. Der Harburger Stadtplanungsausschuss wird sich in öffentlicher Sitzung am Donnerstag, 15. November, 18 Uhr, Rathaus, mit den ersten Planvorlagen und Erläuterungen des Unternehmens befassen. Ausschussvorsitzender Muammer Kazanci stellt schon vorab fest, dass die Erweiterungsabsichten des Unternehmens mit einigen Problemen behaftet sein werden.

"Die Aufstellung des B-Plans für das damalige Neubauprojekt war ein schwieriger Balanceakt", erinnert Kazanci, "nun wird für die gewünschten Umbauten ein Planänderungsverfahren notwendig. Ich denke, dass eine Baugenehmigung nur über einen sehr schmalen Grat führen wird."

Thomas Krause, 55, Centermanager, erklärt die Notwendigkeit zur Erweiterung des derzeit 110 Läden zählenden Hauses. Er sagt: "Im Laufe der vergangenen zehn Jahre gab es massive Änderungen im Wettbewerbsumfeld. Der zunehmende Internethandel spielt dabei noch eine eher untergeordnete Rolle. Aber das Harburger Umland hat an Einzelhandelsflächen erheblich zugelegt. Wir zählen 13 500 Quadratmeter beim Design-Outlet in Soltau, die Buchholz Galerie eröffnete Mitte Oktober mit 8500 Quadratmetern, Stackmann in Buxtehude erweiterte um 2500 Quadratmeter, inzwischen ist in Buxtehude auch die Finanzierung für das 5000 Quadratmeter zählende Projekt "Rathaus Quartier" sichergestellt. Bei Marktkauf in Wilhelmsburg wächst das Luna Center mit 6000 Quadratmetern heran. Und wir müssen bei unseren Betrachtungen sogar in Richtung Bremen, nach Posthausen blicken, wo Dodenhof um 10 000 Quadratmeter auf 68 000 Quadratmeter erweitert hat."

Ohne Dodenhof addiert Krause in der südlichen Metropolregion einen Zuwachs an 35 000 Quadratmeter Verkaufsfläche. Darauf muss sich seinen Worten nach das Phoenix Center einstellen, um im Wettbewerb nicht abgehängt zu werden. Letztlich profitiere der gesamte Einzelhandel der Harburger Innenstadt von einem auch in den kommenden zehn Jahren noch attraktiven Phoenix Center. Krause berichtet von Zählungen und Kundenbefragungen. Dabei sei herausgekommen, dass mehr als die Hälfte aller Besucher des Phoenix Centers auch Geschäfte der Harburger Innenstadt aufsuchen, darunter auch die Arcaden, Marktkauf Center, Karstadt und den Wochenmarkt. Die beiden am stärksten frequentierten Ein- und Ausgänge befinden sich an der Moorstraße mit Übergang zur Seevepassage.

Das Phoenix Center zählt insgesamt 26 500 Quadratmeter Verkaufsfläche auf drei Ebenen und soll auf 29 050 Quadratmeter anwachsen. Die Architektur des Hauses mit ihren beiden Lichthöfen und der Dreiecksform - Triangel-Mall - in den beiden oberen Etagen wird vielfach gepriesen. Das Basement, in dem sich als größtes Geschäft der Media-Markt befindet, zählt zwischen den beiden Lichthöfen nur eine gerade Ladenzeile. Hier soll durch Rückbau des unteren Parkdecks und Verlust von 270 Stellplätzen (insgesamt zählt das Parkhaus 1 600 Stellplätze) ebenfalls eine Ladenanordnung in Triangel-Form geschaffen werden. Platz für etwa 15 zusätzliche Geschäfte würde entstehen. Der Parkplatzverlust sei kein wirkliches Problem. Das Parkhaus sei übers Jahr nur selten komplett ausgelastet, meist nur vor Weihnachten.

Krause: "Wir sind in ständigem Gespräch mit unseren Mietern, und wir nehmen auch die Wünsche unserer Besucher am Informationstresen zu Protokoll. Mit unseren Mietern werden zum Ablauf der ersten zehn Jahre neue Verträge ausgehandelt. Dabei geht es auch um Veränderung der Ladengröße, eines Wechsels innerhalb des Hauses oder auch um eine Neubelegung der Ladenflächen. Unser Haus hat Bedarf an Anbietern hochwertiger Mode für die etwas reifere Jugend. Ebenso gilt es, das gastronomische Angebot zu erweitern.