Es gibt Dinge, die gehören wie selbstverständlich zu unserem Leben dazu. Das Ehrenamt beispielsweise. Oder die Vereine. In unzähligen gemeinnützigen Institutionen investieren freiwillig engagierte Männer und Frauen viel Zeit und Kraft, um ihren Mitmenschen den Alltag ein wenig unterhaltsamer, stressfreier und sorgloser zu gestalten. Der Kulturverein in Neu Wulmstorf übernimmt diese Aufgabe seit 22 Jahren. Er ist eine wichtige Säule des kulturellen Lebens vor Ort. Leute wie die langjährige Vorsitzende Karin Schröder, die mit ihrem Einsatz die Bürger zusammenbrachte und verband, sind für die Gemeinschaft einer Gemeinde enorm wichtig. Auch, weil sie eben nicht einfach zu ersetzen sind.

Das liegt aber nicht nur an der Qualität der geleisteten Arbeit, an der sich jeder Nachfolger messen lassen muss. Potenzielle Ehrenamtliche lassen sich erst gar nicht für einen Job im Vorstand begeistern. Schuld daran ist ein Fehler im System: Wer an der Spitze steht, trägt große Verantwortung. Fährt der Verein gegen die Wand, haftet der Chef im schlimmsten Fall mit seinem Vermögen. Hinzu kommt ein Berg an Bürokratie. Wegen der zahlreichen Auflagen - gerade bei der Zusammenarbeit mit Künstlern - ist der Job als Vorsitzender heutzutage mehr Halbtagsjob als Hobby.

Und so werden insbesondere in kleinen Vereinen die Freiwilligen und auch die Besucher immer älter, weil keine Jungen nachrücken. Daran kann selbst das durchdachteste Konzept nicht mehr viel ändern.