Im Vergleich zu den 90er-Jahren ist der Bezirk Harburg mit Blick auf Wohnunterkünfte derzeit eher übersichtlich aufgestellt. Vor rund 20 Jahren gab es in Harburg acht Einrichtungen mit Containerdörfern vom Langenbeker Feld bis Neuwiedenthal. Zu den Besonderheiten zählten auch zwei Wohnschiffe im Ziegelwiesenkanal des Harburger Binnenhafens. Drogenhandel blühte. Polizeieinsätze waren an der Tagesordnung.

Eine Welle von Spätaussiedlern und Asylbewerbern hatte um die Jahrtausendwende in Deutschland den Bedarf an Übergangswohnungen in die Höhe schnellen lassen. Krisen und Kriege auf dem Balkan im Orient und Afrika sorgen nun wieder für ansteigende Flüchtlingszahlen und somit wachsenden Bedarf an Unterkünften.

Dass Menschen in Notlagen geholfen werden muss, dürfte eine Selbstverständlichkeit sein. Die Mehrzahl der Hilfesuchenden wird im Kampf ums Überleben das Herkunftsland verlassen haben. Und Gründe, warum Menschen in Deutschland ihr Hab und Gut verlieren, sich keine eigene Mietwohnung mehr leisten können und auf eine Wohnunterkunft angewiesen sind, sind vielfältig: Arbeitslosigkeit, Verschuldung, Trennung, Spielsucht, Alkohol- und Drogenabhängigkeit zählen dazu.

Wohnunterkünfte bereiten Probleme, weil es nicht selten auch kriminell handelnde Menschen gibt, die das System ausnutzen, beispielsweise ihren Schlafplatz teuer vermieten. Vertrauen ist gut, Kontrolle wäre in diesem Fall aber besser.