In der Region Lüneburg werden im Winterhalbjahr neue Gewässerkarten erstellt. Im Oktober werden unter anderem Rögnitz und Sude vermessen.

Lüneburg. Der Landkreis Lüneburg lässt neue Gewässerkarten erstellen. Kartierer des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ziehen deshalb im kommenden Winterhalbjahr durch die Region und messen von Oktober bis Mai insgesamt 10 000 Kilometer Gewässerstrecke in Niedersachsen nach.

Dafür müssen die Kartierer auch private Grundstücke betreten und befahren. "Die Fachleute kommen in der Regel einzeln ohne großes Gerät und können eine schriftliche Befugnis des NLWKN vorweisen", sagt Claudia Schröder vom Fachdienst Umwelt des Landkreises Lüneburg. Die Grundstücksbesitzer würden über den Besuch der Kartierer unterdessen nicht zusätzlich informiert.

Notwendig wurde die Aktion durch die Europäische Wasserrahmenrichtlinie, deren Ziel die nachhaltige ökologische Verbesserung der Gewässer ist. Die neuen Fließgewässerkarten sollen den Zustand der Gewässer im Hinblick auf Lauf-, Ufer-, Sohl- und Auenstrukturen dokumentieren und dabei die Defizite gegenüber natürlichen Verhältnissen aufzeigen. "Das hilft den Wasserbehörden in Niedersachsen, notwendige Maßnahmen zu entwickeln und die Richtlinie besser umzusetzen", sagt Michael Loch vom Fachdienst Umwelt. Beispielsweise könnten Bauwerke wie Wehranlagen, die für Fische eine unüberwindbare Hürde sind und damit Lebensräume zerschneiden, wieder durchwanderbar gemacht werden. Es ginge auch darum, begradigte, verrohrte oder mit Stein und Beton befestigte Gewässerabschnitte zu renaturieren.

Fragen zur Kartierung beantwortet der Fachdienst Umwelt des Landkreises unter Telefon 04131/26 13 30. Folgende Fließgewässer im Landkreis Lüneburg lässt der NLWKN im Oktober neu kartieren: Brahlstorfer Bach, Laaver Kanal, Neue Rögnitz, Rögnitz, Sude, Sückau-Pretener Graben.