Disneys Welt hat mich als Kind fasziniert. Micky-Maus, Pluto, Donald Duck und besonders den geldgierigen Onkel Dagobert sind mir in lebendiger Erinnerung. Fröhliche Glücksmomente hatte ich mit diesen Figuren, weil am Ende das Gute immer siegte.

Auch die fantastisch gemachten Naturfilme mit dem Disney-Label waren so großartig, dass ich tatsächlich glaubte, von Disney kommt nur Gutes, für Kinder und Erwachsene.

Nun holt mich ein beschämendes Verbot eines Theaterstücks, das Kinder für Kinder spielen wollten, harsch auf den Boden der Tatsachen.

Ein Weltkonzern, der mit Produktionen für Kinder ganz großes Geld gemacht hat, zeigt sich kleinlich und hartherzig. Selbst wenn die Rechtslage die anwaltliche Entscheidung für den Konzern unanfechtbar machen sollte, bleibt ein ganz übler Beigeschmack.

Sechs Aufführungen in der Jorker Festhalle haben gewiss nichts mit Geldgier zu tun, sondern einzig dem Anliegen, Kinder in einer Theaterwelt zu begeistern. Wer weiß, wie viel Liebe, Einfühlung, Kunst- und Theaterverstand und konsequentes Üben mit Kindertheater verbunden sind, kann nur respektvoll den Hut vor allen Beteiligten ziehen. Und jeder wird verstehen, dass bittere Tränen der Enttäuschung geweint wurden. Dennoch hat die Kleine Jorker Bühne richtig entschieden, um jedes Risiko zu vermeiden. Denn ein Kampf als David gegen Dagobert wäre einfach unwürdig und nicht das Niveau des Jorker Kindertheaters.