Immer schneller, hastiger, gehetzter. So lässt sich das heutige Leben knapp beschreiben. Das fängt schon früh an. Das Abitur in zwölf Jahren, das Studium in drei Jahren, und ab auf den Arbeitsmarkt. Wenn aber der Wochenkalender schon mit Pauken ausgefüllt ist, bleibt kaum noch Zeit für das Fußballspiel, für das Klettern auf den Baum. Das Nachsehen haben - wie man am Beispiel Tostedt sieht - auch Pfadfinderverbände. Die Gefahr besteht, dass sie ausbluten, weil Gruppenleiter fehlen.

Auch Sportvereine und andere Freizeiteinrichtungen müssen immer damit rechnen, dass sich junge Leute zurückziehen, sobald das Abi naht. Um sich dem zu widersetzen, reicht es nicht, mit alten Konzepten zu kommen und das x-te Lagerfeuer durchzuspielen. Die Jugendlichen lassen sich nur mit intelligenten Ideen locken, damit sie etwas von ihrer kostbaren Zeit abzwacken. Da muss es auch mal Geocaching oder eine Klettertour sein.

Vor allem aber liegt es an den Eltern, etwas Geschwindigkeit aus der Hetzjagd durch die Bildungsstationen herauszunehmen und dem Nachwuchs Anreize zu bieten, auch mal nach links und rechts zu schauen. Sie sollten dafür sorgen, dass die Jugendlichen in Verbänden und Vereinen lernen, Verantwortung für andere und jüngere Menschen zu übernehmen, kurz: sich zu entfalten, den Horizont zu erweitern. Denn solche Erfahrungen sammelt man nicht am Schreibtisch.