Winsen. Die Psychiatrische Klinik Lüneburg plant, in Winsen eine Tagesklinik für Erwachsene einzurichten. "Der Druck ist massiv", sagt Dr. Sebastian Stierl, Ärztlicher Direktor und zuständiger Chefarzt für die Versorgung in der Erwachsenenpsychiatrie im Landkreis Harburg. Wurden im Jahr 2000 noch 655 Menschen stationär in Lüneburg aufgenommen, waren es zehn Jahre später bereits 1143, zudem erhielten 206 Patienten in der 2001 eröffneten Buchholzer Tagesklinik Hilfe.

An dem Buchholzer Konzept orientieren sich auch die Pläne für die Winsener Tagesklinik mit angeschlossener Institutsambulanz. Künftig sollen hier etwa 18 Plätze angeboten werden. Derzeit liegt der Antrag beim Krankenhausplanungsausschuss des Landes, mit einer schnellen Entscheidung rechnet Dr. Stierl nicht.

Eine weitere Einrichtung im Landkreis Harburg sei jedoch dringend notwendig. Derzeit müssten Patienten aus dem östlichen Landkreis zur Therapie bis nach Buchholz oder Lüneburg fahren. Außerdem müsse die ambulante Versorgung ausgebaut werden. Stierl: "Die Einbindung der Menschen in ihr soziales Umfeld ist enorm wichtig." Deshalb sollte ein stationärer Aufenthalt immer der letzte Weg sein.