Das Heidedrachenfest in Hanstedt war am Wochenende Höhepunkt in der Region. Auch in Buchholz, Winsen und Harburg wurde gefeiert.

Harburg/Winsen. Wer am vergangenen Wochenende im Bezirk und Landkreis Harburg etwas unternehmen wollte, hatte die Qual der Wahl: Stadtfest in Buchholz, Herbstfest in Harburg, Altstadtfest in Winsen und dann auch noch Heidedrachenfest in Hanstedt. Da musste man schon genau überlegen, zu welcher Veranstaltung es denn jetzt gehen sollte. Zwar ist vieles auf den Stadtfesten jedes Jahr gleich, und auch untereinander ähneln sie einander sehr. Dennoch sind die Feste vor allem für junge Eltern eine gute Gelegenheit, mit ihrem Nachwuchs einen Ausflug zu unternehmen, damit der sich einmal so richtig austoben kann.

So auch Felix Blank aus Buchholz, der mit seinen zwei kleinen Söhnen Linus und Anton auf dem Buchholzer Stadtfest unterwegs ist. Einmal sei er schon komplett über das gesamte Festgelände rund um Breite Straße und Rathausplatz hin und zurück gewandert, erzählt der Familienvater. Beim Kinderkarussell ist er aber jetzt schon das zweite Mal hängengeblieben. Stolz sitzt der vierjährige Linus in dem Gefährt, das sich per Hebel auch in die Lüfte bringen lässt. "Das macht Spaß", sagt er knapp. Vor dem Start herrscht eben absolute Konzentration.

Kinderschminken und Marionetten auf der Piazza Cultura in Buchholz

Zerstreuung bringen derweil die Auftritte diverser Musiker auf den Bühnen, die vor der Empore und vor dem Rathaus aufgebaut sind, sowie die unzähligen Essens- und Getränkestände. Buchholzer Vereine informieren über ihre Arbeit, und wessen Herz für Kultur schlägt, ist auf der Piazza Cultura bestens aufgehoben. Vom klassischen Kinderschminken bis zum Marionettentheater ist hier fast alles möglich.

Das gilt ebenfalls für das zweite Harburger Herbstfest auf dem Rathausplatz. Eine Riesen-Gaudi bayerischer Art mit Festzelt, Weißwurst und Spielstationen wollten die Veranstalter vom Harburger Turnerbund (HTB) und bp Konzept den Besuchern bieten - und konnten damit viele überzeugen.

Begeistert schippert etwa die fünfjährige Lilli Peters aus Harburg unter den Augen von Mama Tina im Aqua-Boot herum. "In der Hüpfburg und auf dem Trampolin ist sie schon gewesen", berichtet die Mutter. Im Festzelt singen Seemannschor und andere Musiker, während sich draußen die Karussells drehen und Crêpes an den Mann und die Frau gebracht werden.

Altstadtfest in Winsen lädt zum gemütlichen Beisammensein ein

Etwas familiärer geht es auf dem Winsener Altstadtfest zu, wo zwischen Markt- und Rathausstraße eine Musikkapelle spielt, sich ein kleines Karussell dreht, einige Buden stehen und ein Festzelt zum gemütlichen Beisammensein einlädt.

Und dann ist da das Heidedrachenfest im Hanstedter Gemeindeteil Ollsen, das für diejenigen die richtige Anlaufstelle ist, die sich lieber im Grünen aufhalten, statt im Innenstadtgetümmel unterzugehen. Aus vielen Ecken Deutschlands sind Drachenfreunde angereist, um ihre kleinen und großen Flieger in die Lüfte steigen zu lassen.

Einen ganz besonderen Blickfang, nämlich eine riesige schwebende Katze, hat Jürgen Wiegert vom Drachenclub Waldhessen nahe Kassel mitgebracht. Mehrmals unternimmt das flatterige Gebilde, das eher wie ein Ballon aussieht, weniger wie ein Drachen, Versuche emporzusteigen. Doch der Wind macht dem Vorhaben immer wieder einen Strich durch die Rechnung - bis es schließlich doch gelingt. Ein Boden-Anker sorgt dafür, dass der Drachen nicht wegweht. Jürgen Wiegert allein könnte ihn gar nicht festhalten.

Absolute Drachen-Novizen sind Alexa, Lutz und der dreijährige Anton Friederich aus Hanstedt. Sie müssen erst einmal die Tücken des Windes in den Griff bekommen. "Das Schwierige ist, ihn überhaupt zum Fliegen zu bringen", sagt Alexa Friederich. Wenn sie es schaffen sollten, könnte das Drachen-Steigenlassen die neue Lieblingsbeschäftigung des Sohnemanns werden.