Stadt fördert ab September energetische Gebäudesanierungen von privaten Hausbesitzern

Buchholz. Wer in Buchholz wohnt und sein vor 1995 gebautes Haus energetisch sanieren will, kann dafür ab September Geld von der Stadt bekommen. Die Verwaltung startet ein Förderprogramm für Energiesparmaßnahmen. Private Hausbesitzer sollen motiviert werden, etwas für die Energiebilanz der Stadt zu tun. Denn private Haushalte verursachen 39 Prozent des CO2-Ausstoßes in Buchholz.

Wilfried Geiger, Bürgermeister von Buchholz, ist zufrieden mit dem Ergebnis, das der Stadtrat einstimmig beschlossen hat. "Wir haben gemeinsam mit den Bürgern etwas Handfestes geschaffen", sagt der Verwaltungschef. Gemeint ist das neue Förderprogramm "Stadtklima Buchholz". Angesprochen werden die Eigentümer von Wohngebäuden in der Stadt. Wichtige Bedingung für die Zuschüsse: Der Bauantrag für das Gebäude muss vor dem 1. Januar 1995 gestellt worden sein.

Sanierungsarbeiten an der Außenhülle des Gebäudes werden mit bis zu zehn Prozent der Kosten bezuschusst, dabei hat die Stadt einen Höchstförderbetrag festgelegt. Wer seine Fenster oder Türen austauscht, kann zum Beispiel bis zu 750 Euro bekommen. Für die Dämmung der Außenwände oder des Daches werden jeweils bis zu 1000 Euro gezahlt. Der Antrag selbst ist übersichtlich, umfasst nur zwei Seiten. Ein wichtiger Punkt für die Stadtverwaltung. "Wir wollten ein einfaches und übersichtliches Programm und keine bürokratischen Hindernisse", sagt Katrin Döscher, Stadtplanerin und Beauftragte für das Klimaschutzprojekt.

Eine weitere wichtige Voraussetzung für das städtische Geld ist die Beteiligung eines Energieberaters. Damit soll unter anderem gewährleistet werden, dass die Maßnahmen sinnvoll ausgewählt werden und es auch zu keinen Folgeschäden in der Bausubstanz kommt. Wer eine Gebäudesanierung vorbereitet, kann ebenfalls einen Zuschuss beantragen, und zwar beim Landkreis Harburg. Die Energieberatung ist ein Bereich des "Förderprogramms Energie für Verbraucher". Die Stadt Buchholz hat in den Bedingungen ihres Programms übrigens extra festgelegt, dass eine Kombination mit anderen Förderprogrammen möglich ist.

Doch geht die Stadt selbst mit einem guten Beispiel voran? "Wir sind mit unseren Sanierungen weitgehend durch", sagt Bürgermeister Geiger. Nahezu alle öffentlichen Gebäude wie Schulen, Kindergärten oder das Rathaus seien in den vergangenen zwei Jahrzehnten saniert worden. Der CO2-Ausstoß der öffentlichen Gebäude in der Buchholzer Energie-Bilanz beträgt allerdings gerade einmal ein Prozent. In 2010 lag der Gesamtausstoß bei 6,8 Tonnen pro Einwohner.

Bis 2020 soll der Wert um 15 Prozent reduziert werden, bis 2030 sogar um 30 Prozent. Das ist das Ziel des Integrierten Kommunalen Klimaschutzkonzeptes für die Stadt Buchholz. Das neue Förderprogramm soll seinen Teil dazu beitragen. Die ersten Anträge liegen bereits vor, in der kommenden Woche sollen die ersten Bescheide verschickt werden. Buchholz stellt in diesem Jahr 60 000 Euro zur Verfügung, der Betrag soll ab 2013 auf 100 000 Euro aufgestockt werden.