Es hatten in der Vergangenheit schon viele Menschen unterschiedliche Pläne mit dem Seevetunnel. Und es lässt sich auch trefflich darüber spotten, dass am Ende nur die abgespeckte Version der vordem schon abgespeckten Version jetzt umgesetzt wird. Und sicherlich hat sich auch das Bezirksamt Harburg viel zu lange von großmundigen Investoren-Versprechen hinhalten und vielleicht zum Narren halten lassen. Das ist alles richtig.

Aber jetzt sollten die Harburger einfach mal das abwarten, was die Architekten, Planer und Handwerker aus dem Tunnel machen. Und wenn es wirklich gelingt, dort ein Café und die IBA zu installieren, dann könnte das Konzept mit der sozialen Kontrolle im Seevetunnel aufgehen. Aber man muss dem ganzen Projekt eine Chance geben. Und dann liegt es tatsächlich an den Harburgern selbst, wie pfleglich sie ihren Tunnel behandeln, und ob sie den Wünschen und Vorstellungen der Architekten folgen, nämlich im Tunnel nicht mehr nur eine dunkle Ecke, durch die man möglichst schnell geht, zu sehen. Auch die abgespeckten Pläne sind eine echte Chance für die Verbindung zwischen der Seeve-Passage, die sehr gut frequentiert wird, und der belebten Fußgängerzone Lüneburger Straße.

Der Bezirk Harburg hat einige hässliche Tunnel zu bieten. Sie Bausünden aus alten Zeiten zu nennen, wäre einfach überheblich. Vielleicht kann der Bezirk aber mit dem Seevetunnel ein Signal für weitere Unterführungen setzen.