Ein Großeinsatz von Polizei und Rettungsdienst auf dem Gelände der Stadtteilschule Bergedorf in Hamburg hat vor einer Woche deutlich gemacht, welche schlimmen Folgen der freie Verkauf von Reizgas an Jugendliche haben kann. 32 Schüler und vier Lehrer wurden verletzt, nachdem zwei 16-Jährige absichtlich mit einem Tierabwehrspray herumgesprüht hatten. Das Mittel auf Pfefferbasis wird im Fachhandel in kleinen Sprühdosen zu einem Preis ab 4,90 Euro verkauft und ist eigentlich dazu gedacht, zum Beispiel angreifende Hunde sicher auf Distanz zu halten.

Auch die Polizei verwendet Reizgas als Defensivwaffe. Dieses Tränengas ist in milder Form nicht nur frei verkäuflich, sondern wird sogar als wirksame Abwehrmaßnahme gegen Überfälle durch Räuber oder Sexualstraftäter beworben. Um den Angreifer kampfunfähig zu machen, wird den Käufern empfohlen, das Reizgas direkt in die Augen zu sprühen.