Hittfelder Südspange ist zwei Wochen früher als geplant fertiggestellt worden - Eine Feierliche Eröffnung mit rund 100 Besuchern.

Hittfeld. Rolf Usko war der Allererste, der die noch einwandfreie Teerdecke Hittfelder Südspange für eine Spritztour auf der Brücke über die Autobahn 1 genutzt hat. Kurz nachdem der stellvertretende Kreisrat Norbert Böhlke, Kreisrat Björn Hoppenstedt Dirk Möller von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehrswesen sowie Seevetals Bürgermeister Günter Schwarz und Hittfelds Ortsbürgermeister Norbert Fraedrich symbolträchtig ein Band vor der Zufahrt über die Brücke durchschnitten hatten, trat der 75-Jährige Usko in die Pedalen. Der ehemalige Polier interessiert sich leidenschaftlich für Baustellen und ließ sich den Blick auf das neue Bauwerk nicht entgehen.

Einen ersten Fußmarsch über die neue Brücke unternahm gestern dagegen Petra Ristow. In den vergangenen Monaten habe es ganz in der Nähe aber noch Staus gegeben, die bis in den Ortsteil Helmstorf gereicht hätten. "Wir sind diejenigen, die am meisten unter den Bauarbeiten gelitten haben", sagt die Anwohnerin des Buswegs in Lindhorst. "Darüber hat heute keiner etwas gesagt." In der Tat gab es bei der feierlichen Eröffnung am Freitagnachmittag nur lobende Worte über das kommunale Großbauprojekt.

Ortsbürgermeister Fraedrich nahm den zügigen Abschluss der Bauarbeiten zwei Wochen vor ihrem geplanten Stichtag zum Anlass, seinen Berliner Amtskollegen Klaus Wowereit nach Seevetal einzuladen. Mit ironischem Seitenhieb auf die Pannen beim geplanten Flughafen Berlin-Brandenburg sagte der Lokalpolitiker in Richtung Hauptstadt: "Hier kann man sehen, wie ein Bauprojekt sogar nicht nur pünktlich, sondern sogar vorzeitig fertig wird." Das sei eine gute Nachricht für alle Autofahrer, die bisher teilweise sehr lange genervt an der Ampelkreuzung mit der A 1-Abfahrt Seevetal-Hittfeld warten mussten, um von der Jesteburger Straße nach links auf die Lindhorster Straße in Richtung Maschen abbiegen zu können.

Wie berichtet, begannen am 16. Mai vorigen Jahres die Bauarbeiten an der rund 2,4 Kilometer langen Kreisstraße 77 neu. Sie weist eine Fahrbahnbreite von 7,50 Metern und einen zwei Meter breiten Radweg auf und verfügt über zwei Kreisverkehre mit Jesteburger Straße beziehungsweise der Kleckener Straße und ein Regenrückhaltebecken. Auf einer Länge von 245 Metern gibt es für die unmittelbaren Anwohner der Straße eine bis zu 2,60 Meter hohe Lärmschutzwand.

"Für die Bürger in Hittfeld und Lindhorst bedeutet die neue Südumfahrung eindeutig mehr Lebensqualität", sagte Kreisrat Hoppenstedt bei der Eröffnungsfeier mit mehr als 100 Besuchern. Der Landkreis Harburg habe 1,8 Millionen Euro dafür investiert, die Gemeinde Seevetal weitere 1,5 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte der rund 7,6 Millionen Euro Baukosten habe aber das Land Niedersachsen getragen. Das Bauprojekt habe bereits 1979 im Flächennutzungsplan der Kommune gestanden. Vor zwölf Jahren beschloss der Harburger Kreistag den Bau.

"Jetzt heißt es, in der Spur zu bleiben", sagte Hoppenstedts Nachfolger am Rednerpult, Seevetals Bürgermeister Schwarz. "Das realisierte Großprojekt in ist der erste Schritt eines Gesamtkonzepts für die Gemeinde Seevetal." Für die von vielen Straßenanwohnern wegen ihres Lärms und ihrer Abgase als besonders belastend empfundenen Schwertransporter der Firma Otto Dörner Kies und Deponien sei eine neue Kiestrasse in Planung.

Das Ziel von Bürgermeister Schwarz ist es, das bisherige Aufkommen von täglich bis zu 17 000 Fahrzeugen in Hittfeld um 65 Prozent zu reduzieren. Dazu soll nach der jetzt freigegebenen Südspange auch die so genannte Westtangente in etwa zwei Jahren eröffnet werden. Schwarz: "Beide Projekte bilden eine untrennbare Einheit und sorgen nur als Duo gemeinsam für eine Entlastung Hittfelds."