Pläne für neue Trasse zur Verkehrsentlastung für Hittlfeld, der Westspange, liegen ab heute im Rathaus aus. Südspange schon im Bau.

Hittfeld. Für die Hittfelder rückt eine deutliche Verkehrsberuhigung in greifbare Nähe. Die Bauarbeiten an der Südspange laufen auf Hochtouren. Derzeit stehen die Bagger in der Lindhorster Straße. Dort wird die neue Brücke für die Südspange über die A 1 gebaut. Damit nicht genug: Heute startet das Planfeststellungsverfahren für eine weitere Entlastungsstraße für Hittfeld, die Westspange (Kreisstraße 39 n). Beide Kreisstraßen sollen den Durchgangsverkehr aus Hittfeld heraus leiten. Die K 39 n bekommt einen Zubringer zum Kieswerk Eddelsen der Firma Dörner. Für Hittfeld und Eddelsen bedeutet das: Deutlich weniger Dörner Laster fahren durch die Dörfer.

Besonders lang ist die rund 5,7 Millionen Euro teure Trasse mit ihren 1200 Metern nicht. Aber sie soll eine große Wirkung für das Dorf Hitfeld haben, wenn sie denn fertig ist. Die neue Westspange schließt über einen Kreisverkehr im Norden von Hittfeld, in Höhe der Kreuzung Hittfelder Landstraße (L 213)/Am Göhlenbach an die Landstraße an und führt in westliche Richtung. Sie kreuzt dann die Kreisstraße nach Tötensen (K 11) und schließt nördlich der Autobahn 1 an die bestehende Kreisstraße nach Klecken (K 39) an. Südlich der Autobahn stößt die neue Westspange in Waldesruh in einem Kreisverkehr auf den Neubau der Südspange, die im Sommer 2012 fertig sein soll. Der Kieswerk-Zubringer wird zwischen Eddelsener und Kleckener Straße in Richtung Westen abzweigen.

Bauträger der Westspange ist, wie bei der Südspange, der Landkreis Harburg. Der Kreis stellt für rund 60 Prozent der Investitionssumme beim Land Niedersachsen einen Förderantrag. Aus Hannover soll es bereits grünes Licht dafür geben, dass die Fördergelder bereits ab 2013 fließen könnten. Die restlichen 40 Prozent der Baukosten wird die Gemeinde Seevetal übernehmen. In den vergangenen beiden Jahren , so hieß es aus dem Rathaus der Gemeinde in Hittfeld, habe die Gemeinde den Grundstücksankauf für die nötigen Flächen sehr forciert.

Jetzt gehören die Flächen der Gemeinde, und der Landkreis kann das Planfeststellungsverfahren für die Trasse eröffnen. Starten wird das Verfahren mit der öffentlichen Auslegung der Trassenpläne. Ab heute liegen sie im Hittfelder Rathaus aus. Von der Trassenführung betroffene Bürger können ihre Einwendungen schriftlich abgeben. Das heißt, sie können Bedenken, Kritik oder Anregungen äußern. Seevetals Bauamtsleiter Gerd Rexrodt hofft, dass der Planfeststellungsbeschluss Mitte Mai 2012 vorliegt, und damit die Trassenpläne amtlich sind. "Sobald die Finanzierung gesichert ist, kann vielleicht schon ein Jahr später der erste Spatenstich erfolgen."

Die neue Westspange ist nicht nur eine attraktive Alternative für Autofahrer, die aus Fleestedt kommend in Richtung Buchholz fahren wollen. Auf der K 29 n, so heißt die neue Straße in den Planungsunterlagen, können sie Hittfeld umfahren, ersparen sich mindestens drei Ampeln und den Pendlerverkehr zwischen Harburg und Jesteburg, der im Berufsverkehr die Hittfelder Ortsdurchfahrt zur Geduldsprobe für Autofahrer werden lässt. Auch für die Autofahrer, die täglich zwischen Harburg und der Samtgemeinde Jesteburg pendeln, kann die K 39 n zur attraktiven Alternativstrecke werden, wenn es in Hittfeld eng werden sollte. Über die Südspange hätten sie südlich von Hittfeld eine Anbindung an die L 213 nach Jesteburg. Kilometer würden auf dieser Umgehungsstrecke zwar nicht gespart, dafür aber Nerven geschont. Geschont würden damit auch die Nerven der Anwohner in der Hittfelder Ortsmitte.

Harburgs Kreisrat Dr. Björn Hoppenstedt zeigt sich optimistisch: "Es ist ein relativ einfach zu planendes Bauwerk. Wenn alles klappt, könnte die Westspange noch im selben Jahr fertig werden, also noch in 2013." Südspange und K 39 n seien ein Gesamtkonzept, "das natürlich nur greift, wenn beide Straßen fertig sind", so Hoppenstedt weiter. Seevetals Wirtschaftsförderer, Andreas Schmidt, sieht noch einen weiteren Aspekt in diesem Gesamtkonzept. "Wenn die Hittfelder Ortsdurchfahrt vom Verkehr entlastet ist, dann kann man sich natürlich auch an Überlegungen heran wagen, wie man diesen derzeit nicht gerade attraktiven Ortsdurchgang umgestalten könnte." Das sei zwar noch Zukunftsmusik, aber da könne es machbare Ideen geben.

Die Planunterlagen für die Trasse liegen noch bis zum 8. Dezember im Rathaus aus. Bis zum 22. Dezember können Einwendungen erhoben werden. Wer sich jetzt schriftlich zur Trasse zu Wort meldet, hat gegebenenfalls bei einem späteren Erörterungstermin auch noch die Möglichkeit, seine Argumente noch einmal vorzubringen.