Es gibt noch mehr als 1000 freie Ausbildungsplätze in der Region. Das klingt gut. Aber leider haben auch mehr als 2000 Jugendliche noch keinen Vertrag unterschrieben, obwohl sie eine Ausbildung anstreben. Die Arbeitsagenturen schieben die Schuld auf die Jugendlichen. Diese hätten sich zu sehr auf ihren Wunschberuf festgelegt. Gleichzeitig sagen die Agenturen jedoch auch, in vielen Fällen gebe es passende Alternativen.

Das heißt, es muss die Aufgabe der Vermittler sein, diese Alternativen zu finden und den Jugendlichen anzubieten. Gleichzeitig müssen die Bewerber Kompromisse eingehen. Klar ist allerdings auch, dass ein Jugendlicher, der gerne Kfz-Mechatroniker werden möchte, nicht gezwungen werden kann, eine Ausbildung zum Koch zu beginnen. Dessen sind sich auch die Agenturen bewusst.

Ein weitaus größeres Problem ist jedoch, dass die Jugendlichen in den weitläufigen Landkreisen Harburg Lüneburg und Stade nicht immer mobil genug sind. In der Regel ist das nicht ihre Schuld. Die Wege sind zum Teil so weit, dass sie als Arbeitsweg für einen Auszubildenden nicht zumutbar sind. Eine eigene Wohnung ist selten finanzierbar, nicht immer hilft der Staat. So bleiben vermutlich auch in diesem Jahr wieder diverse Plätze unbesetzt, obwohl es eigentlich noch ausreichend potenzielle Bewerber gibt. Wie wichtig die Ausbildung ist, zeigt ein Blick auf Hamburg: Dort gibt es derzeit 72 000 Arbeitslose, die keine abgeschlossene Ausbildung haben - ihre Jobchancen sind gering.