Es ist wie bei vielen anderen Dingen, bei denen man eine Entscheidung treffen muss. Welches Argument wiegt stärker, das der einen Seite oder das der anderen? So ist es auch beim Bebauungsplan für den Buchholzer Ortsteil Vaensen. Die Politiker wollen das unkontrollierte Wachstum der Stadt in den Außenbereichen verhindern und Wohnhäuser und Geschäfte in der Kernstadt fördern. Deshalb stimmen sie für den Bebauungsplan. Die Vaenser hingegen befürchten, dass ihr Ort ausblutet, wenn es keine Chance auf Neuansiedlungen gibt. Ohne junge Familien keine Perspektive, so ihre Rechnung. Die Argumente beider Seiten sind nachvollziehbar.

Dennoch kann man die Frage stellen, ob es tatsächlich so wichtig ist, den viel zitierten dörflichen Charakter des Ortes zu erhalten - sofern es ihn überhaupt gibt. Seien wir ehrlich, Vaensen ist kein idyllisches Heidedorf wie etwa Undeloh. Es ist ein Durchgangsdorf. Ob an der Dibberser Straße ein oder zwei Häuser mehr stehen, stört im Zweifelsfall niemanden. Und für die Landwirte selbst ist es sehr wohl von Bedeutung, ob sie lediglich Ackerland besitzen oder potenzielles Bauland.

Die Frage der Bürger ist berechtigt, warum die Verwaltung nicht so wie in anderen Orten auch von Fall zu Fall über eine Baugenehmigung entscheiden darf. Im Grunde wird etwas geregelt, was auch ohne Regelung auskommen könnte. In der bald beginnenden Öffentlichkeitsbeteiligung wird es sicherlich tatsächlich "ans Eingemachte" gehen.