Der Hamburger Süden wird wohl noch länger auf eine S-Bahnverbindung warten müssen. Der Sprung über die Elbe - er fällt Politik und Verwaltung sehr schwer. Dabei boomt es an vielen Ecken im Stadtteil. Dieser Trend wird sich in der Zukunft noch verstärken, wenn im Binnenhafen die Maurer ihre Gewerke beendet haben und Familien in die Wohnungen eingezogen sind. Schon jetzt erlebt die Technische Universität einen Zulauf wie niemals zuvor, und im Channel herrscht kein Büro-Leerstand mehr.

Deshalb sind schon heutzutage die Kapazitäten der Fahrzeuge des öffentlichen Nahverkehrs überstrapaziert. Wie mag es dann in ein paar Jahren aussehen? Bei diesem Thema sind Visionäre gefragt und Politiker, die den Mut haben, Ideen umzusetzen. Eine zusätzliche U-Bahnlinie ist schon lange der Traum vieler Menschen, die hier leben und auch vieler Berufspendler. Weshalb nicht schon mal drauflosplanen und Geld generieren - zumal Handelskammer und Hochbahn schon halbwegs fertige Streckenführungen in den Schubladen haben? Da sollten sie nicht bleiben. Sie sind es wert, realisiert zu werden.

Harburgs SPD stellt sieben Bürgerschaftsabgeordnete - durchaus eine Macht im Hamburger Parlament, die sich darauf verstehen sollte, die Interessen der Menschen im Hamburger Süden durchsetzen zu können. Denn wie sagte einst SPD-Urgestein Herbert Wehner, der besonders Harburger Genossen bekannt sein dürfte: Politik heißt, das Notwendige möglich zu machen.