Die wichtige Wahl des Baumschmucks: In vielen Wohnzimmern schmücken noch echte Kerzen die Tanne. Die Feuerwehr warnt vor Brandgefahr.

Buchholz/Neu Wulmstorf. Wenn alle Geschenke gekauft sind, steht schon die nächste vorweihnachtliche Baustelle an - der Christbaum. In Zeiten, in denen viele Traditionen verschwinden, bleibt der Tannenbaum immer noch ein fester Mittelpunkt des familiären Weihnachtsfestes. Entsprechend wichtig ist die Wahl des Baumschmucks.

Lametta oder doch lieber umweltfreundliche Holzkugeln? Klassisch Rot/Gold oder doch knallig Lila/Grün? Über diese Fragen zerbrechen sich Baumschmücker kurz vor Weihnachten den Kopf. Zum Glück sind die Rollen unter dem Baum dabei klar verteilt. Während die Männer sich noch verzweifelt auf die Suche nach Last-Minute-Geschenken machen, sind ihre Frauen mit der Auswahl des richtigen Designs beschäftigt. Auch Gaby Taruttis aus Buchholz hat sich zu dem Aussehen ihres Weihnachtsbaums schon einige Gedanken gemacht. "Unser Baum wird richtig groß geschmückt. In diesem Jahr gibt es rote Kugeln, Schokokringel, kleine Holzfiguren und dazu noch viel Cremefarbenes."

Sehr viel schlichter mag es da schon Christa Lübberstedt aus Neu Wulmstorf. "Wir schmücken unseren Baum sehr traditionell in Rot und Gold.", erzählt die 63-Jährige.

Von dem ganz Weihnachtstrubel gar nichts hält dagegen Christine Backhaus. Die 39-Jährige Buchholzerin verzichtet sogar auf einen Baum. "Ich bin Single und brauche deshalb auch keinen Weihnachtsbaum. Sonst habe ich mir immer eine kleine Tanne vor der Tür gestellt, aber in diesem Jahr ich einfach zu faul", sagt Backhaus lachend. "Generell finde ich sowieso, dass auch in Sachen Weihnachtsdekoration weniger oft mehr ist." Es geht also vielfältig zu in den Weihnachtszimmern im Landkreis Harburg. Doch wie sieht es eigentlich mit der Diskussion "Lichterkette oder echte Kerzen" aus?

Zu Hause bei Gaby Taruttis gibt es kein Entweder-oder, sondern ein klares und. "Wir haben echte Kerzen und eine Lichterkette", sagt die 45-Jährige und erzählt voller Vorfreude: "Wenn an den Weihnachtstagen Besuch kommt, zünden wir die echten Wachskerzen an und sonst brennt immer die Lichterkette." Auf den flackernden Kerzenschein wird dagegen Christa Lübberstedt in diesem Jahr verzichten, in erster Linie aus Sicherheitsgründen. "Wir benutzen eine elektrische Lichterkette, weil wir Besuch von unserem kleinen Enkel bekommen." In den Jahren davor stellte sich diese Fragen im Hause Lübberstedt aber gar nicht, wie der 63-Jährige erzählt. "Vorher hatten wir immer echte Kerzen."

Die Sicherheit ist ein wichtiger Aspekt, wenn es um die richtige Adventsbeleuchtung geht. Denn gerade zur Weihnachtszeit ist die Brandgefahr in deutschen Haushalten besondern hoch. Jedes Jahr werden in dieser Zeit von der Feuerwehr bundesweit etwa 10 000 Brände gezählt, die einen Schaden von etwa 30 Millionen Euro anrichten, sagt Stades Kreisfeuerwehrsprecher Stefan Braun. In dieser Region gebe es rund ums Weihnachtsfest vergleichsweise wenig Brände.

In manchen Jahren passiere überhaupt nichts, in anderen Jahren gebe es wiederum ein oder zwei Feuer, die von den Kerzen auf Adventskränzen oder am Weihnachtsbaum ausgelöst werden. Doch die Gefahr sei dennoch nicht zu unterschätzen. "Es kann immer etwas passieren", sagt Braun. Generell empfiehlt die Feuerwehr elektrische Kerzen für den Weihnachtsbaum, vor allem wenn Kinder und Haustiere in der Wohnung sind.

Lichterketten sollten das Siegel für Geprüfte Sicherheit (GS) tragen. Mit dem GS-Zeichen wird bescheinigt, dass den Anforderungen des Produktsicherheitsgesetzes entspricht. Die Feuerwehr rät, auf Billigimporte zu verzichten. Außerdem sei es wichtig, dass Reserveglühbirnen dabei sind. Können durchgebrannte Birnen nicht ersetzt werden, werden die Anderen heißer, was zu einem Brand führen kann.

Wer nicht auf echte Kerzen verzichten möchte, sollte einige Tipps der Feuerwehr unbedingt beachten.

"Wichtig ist ein vernünftiger Fuß für den Baum, damit er sicher steht", sagt Feuerwehrsprecher Braun. Empfehlenswert sei ein Fuß, der gleichzeitig ein Wasserbehälter ist, damit der Baum langsamer austrocknet. Der Baum sollte zudem nicht in der Nähe von Gardinen oder an einer Stelle stehen, "an der man mehrmals am Tag vorbeigehen muss", sagt Braun. Zudem sollten die Kerzen so angesteckt werden, dass sie ausreichenden Abstand zu den Ästen oder dem Baumschmuck haben. Außerdem darf der Baum nicht in der Zugluft stehen, damit die Kerzen nicht flackern und sich die Äste nicht bewegen.

Die Kerzen sollten von oben nach unten angesteckt und von unten nach oben ausgemacht werden, um sich nicht selbst zu gefährden. Die Feuerwehr empfiehlt zudem, immer einen Eimer mit Wasser in der Nähe des Baumes zu haben. Wenn der Tannenbaum Feuer fängt, gibt es aus Sicht der Feuerwehr jedoch nur eins zu tun: "Keine Heldentaten - mit der ganzen Familie nach draußen und die Feuerwehr anrufen."