Der Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes bringt es an den Tag: Jeder neunte Erwachsene und jedes fünfte Kind lebt in Hamburg in Armut, heißt es in dem Papier. 50 000 Kinder und Jugendliche leben in Hartz-IV-Haushalten - Zahlen, die auf eine drohende soziale Spaltung der Stadt hinweisen. Dazu passt eine Erhebung der Arbeitsagentur, in der steht, dass es immer mehr Langzeitarbeitslose gibt.

Und wie lauten die Signale aus den Staatskanzleien in Berlin und Hamburg? Weniger Geld für Ein-Euro-Jobs und Einrichtungen, die sich um Menschen in prekären Lebenssituationen kümmern. Dabei ist auch im Arbeitsministerium bekannt, dass ungelernte Hilfskräfte auf Sicht von den Wirtschaftsunternehmen nicht eingestellt werden und deshalb das Thema Qualifizierung ein wichtiger Punkt ist.

Genau das wird von der passage-Beschäftigungsgesellschaft geleistet. Das Harburger Servicehaus wurde immerhin jährlich von 7000 Menschen genutzt. Das zeigt, wie wichtig Angebote wie Bewerbungsberatung, Schreibbüro, Kopier- und Internetmöglichkeiten sowie ein warmer Mittagstisch - dazu noch in zentraler Lage - für viele Harburger sind.

Es ist an der Zeit, die SPD mal an ein Versprechen aus 2009 zu erinnern. "Armut wirkt sich auf Bildung, Gesundheit und Zukunftschancen aus - allein aus diesem Grund ist jeder Betroffene einer zuviel", hieß es in einer damaligen Bürgerschaftsrede.

Hamburg ist eine der reichsten Städte Deutschlands. Davon sollten alle Einwohner profitieren.