Dem Piraten Erich Romann droht ein Parteiausschlussverfahren. Das Verhältnis zwischen dem gerade in den Kreistag gewählten Romann und seiner Partei ist inzwischen denkbar frostig. Offensichtlich hat Romann alle Sympathien bei den Piraten genauso verspielt, wie er das bei den Fraktionen im Kreistag in den letzten Wochen getan hat.

Ihr gerade gewonnenes Mandat im Kreistag ist für die junge Partei damit zwar verloren, aber ihnen bleibt keine andere Wahl, als sich auf diese Weise von Romann zu distanzieren. Andernfalls riskieren die Piraten, dass insgesamt das Interesse an ihrer Partei, an ihrer andernorts sehr wohl ernst gemeinten ehrenamtlichen Arbeit und an ihren politischen Zielen abflaut.

Romann kann trotz Ausschlusses auch weiter sein Mandat im Kreistag wahrnehmen, ohne Piraten-Parteibuch. Immerhin ist er von den Wählern mit der Wahrung ihrer Interessen durch diese Kreiswahl beauftragt worden, wenn auch als Pirat. Diejenigen, die sich anfangs gefreut haben mögen, dass die Piraten mit neuen Ideen den Kreistag beleben könnten, dürften enttäuscht sein.

Romann bereichert den Kreistag keinesfalls mit neuen, vielleicht sogar unkonventionellen Ideen. Vielmehr setzt er sich in Szene. Und das ist auf Dauer ermüdend.

Und langsam dürfte sich auch so mancher Wähler von dem Handeloher geleimt fühlen. Denn wohl die wenigsten haben ihm ihre Stimme für den Kreistag gegeben, damit er dort seine, wie er selbst betont, deutsch-nationale Einstellung zu Markte trägt.