Lüneburg. Knapp 50 Minuten stand der Castor-Transport am Sonntagmittag in Lüneburg. Viel länger blockierten vier Menschen bei Vastorf die Gleise. Gegen 2.20 Uhr hatten drei Männer und eine Frau sich gestern mit einer Röhrenvorrichtung an einem Betonklotz, der ins Gleis eingelassen wurde, fixiert. Mit in den Beton eingegossenen Gummireifen und Gittern wurde der Polizei das Aufstemmen des Blockes erschwert.

Erst gegen 13 Uhr konnte der erste Aktivist befreit werden. Eine knappe Stunde später kam der zweite, mehr als zwei Stunden danach, um kurz nach 15 Uhr, der dritte frei. Der letzte der vier Castor-Gegner konnte gegen 15.30 Uhr aus dem Beton befreit werden. Eine halbe Stunde später, nach mehr als einer Stunde Zwangspause, setzte sich der Zug wieder in Bewegung.

Bereits am Freitag hatten die Proteste gegen den Castor-Transport in Lüneburg begonnen. Am Abend demonstrierten etwa 2000 Lüneburger friedlich im Clamartpark. Der Veranstalter, die Initiative "Hart Backbord!", beendete die Aktion um 21.15 Uhr am Bahnhof. Am Sonnabend demonstrierten etwa 8000 Teilnehmer bei der Auftaktkundgebung in Dannenberg. Am Abend ketteten sich hinter Lüneburg sieben Greenpeace-Aktivisten unter einer Brücke an den Gleisen fest. Die Polizei schnitt mit einem Seitenschneider Stücke aus den Schienen, um die Aktivisten zu befreien.

Auch gestern gab es immer wieder Proteste an der Strecke. Mit Sitzblockaden, Ankettungs- oder Kletteraktionen haben die Atomkraftgegner den Zug mit radioaktivem Müll zwischen Lüneburg und Dannenberg immer wieder zum Stehen gezwungen.