Warum kommen in Märchen immer so viele Könige und Prinzessinnen vor, Kobolde, Hexen und Tiere, Zauberer und Zwerge? Wie sind sie entstanden, und wer hat sie eigentlich aufgeschrieben? Ganz früher, als der Strom noch nicht aus der Steckdose kam, als es weder Fernsehen noch Radio gab, und die Kuh noch nicht lila war, saßen die Menschen an den dunklen Winterabenden bei Kerzenschein am Tisch und erzählten sich Geschichten, die sie von anderen gehört hatten.

Durch das ständige Weitererzählen wurden diese Geschichten immer neu gestaltet und auch in die eigene, kleine Welt eingefügt. Die meisten Märchen wurden auch nicht in erster Linie Kindern erzählt, denn die mussten früh schlafen gehen, sondern Erwachsenen. Daher kommt es, das viele Märchen auch sehr grausam sind, beispielsweise die Märchen, die Ludwig Bechstein gesammelt hat. Auch die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm suchten immer neue mündlich überlieferte volkstümliche Märchen und Fabeln und schrieben sie für die Nachwelt auf.

Märchen sind, im Gegensatz zu Legenden und Sagen, frei erfunden. Tiere handeln und sprechen im Märchen wie Menschen, magische Zahlen wie die Sieben oder die 13 kommen vor. Immer aber erzählen Märchen von Wundern und davon, dass das Gute zum Schluss doch über das Böse siegt. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute, heißt es denn auch zum Schluss. Ist ja auch logisch, oder? Mehr über Märchen und Märchenerzähler lest ihr auf Seite 3.