Die Metropolregion Hamburg braucht Menschen mit Qualitäten. Fachkräfte, die ihre Neigungen und Fähigkeiten in die Gesellschaft einbringen. Evans Lukomona aus Sambia ist so ein Mensch mit Qualitäten. Er war in seiner Heimat Inhaber einer privaten Schule. Er hat Studenten für das Studium in der ganzen Welt fit gemacht - bis seine Schule geschlossen wurde.

Seit gut vier Jahren lebt der Akademiker in Hamburg. Dass er sich nicht sofort bei den Behörden gemeldet hat, war ein Fehler. Aber er ist menschlich nachzuvollziehen: Er hatte Angst vor ihnen und der Polizei. Er hatte Angst, der deutsche Staat schicke ihn zurück nach Sambia, in ein Land, in dem er für sich keine Möglichkeit mehr sah zu leben.

Nun droht Evans Lukomona die Abschiebung. Die Hamburger Innenbehörde will, dass er sich für das Asylverfahren in einem Lager im bayerischen Zirndorf meldet. Das macht keinen Sinn. Evans Lukomona wohnt in Hamburg bei seiner Schwester und ihrem deutschen Mann. Er hat der Stadt bislang keinen Cent gekostet.

Die Stadt hat ein ureigenes Interesse, dass Evans Lukomona in Hamburg bleibt. Er passt hervorragend zur "Bildungsoffensive", die Hamburg für die Elbinseln ausgeschrieben hat. In Wilhelmsburg und bald auch auf der Veddel bringt der Mann aus Sambia Kindern, deren Eltern aus aller Herren Länder kommen, Englisch - seine Muttersprache - bei. Mit seinen Qualitäten könnte er noch sehr viel Gutes für die Kinder der Elbinseln tun.