Der Kreistag des Heidekreises hat in seiner konstituierenden Sitzung einen Annahmestopp für den Atom-Schutt aus Stade beschlossen. Das ist die einzig richtige Entscheidung, denn auch wenn die Strahlenbelastung des Schutts, der aus dem stillgelegten Stader Reaktor stammt, angeblich so gering und kaum messbar sei, wie behauptet wird: Die Menschen lassen sich kein X mehr für ein U vormachen. Und Landräte sind nun mal in der Regel keine Nuklear-Fachleute, die eine solche Gefährdung einschätzen könnten.

Dumm gelaufen ist die Sache allemal für die Verantwortlichen des Atommüll-Tourismus. Wären die Menschen vor Ort nicht auf die Barrikaden gestiegen, hätte die Sache glatt laufen können, ohne dass ein Hahn danach gekräht hätte. Ein gutes Beispiel dafür, wie ernst es der Politik mitunter mit der Aufklärung ihrer Wähler ist. Frei nach dem Motto: Das macht doch nichts, das merkt doch keiner.

Mit dem Annahmestopp in Schneverdingen aber ist das Problem, wohin mit dem Atom-Schutt, längst nicht gelöst. Der uralte Reaktor in Stade ist in Deutschland nicht das einzige Atomkraftwerk, das jetzt oder in absehbarer Zukunft abgebaut werden wird. Und da steht die Politik in der Pflicht. Sie muss ihre Wähler darüber informieren, wo und wie die alten Meiler abgebaut und vor allem entsorgt werden. Das kann nicht klammheimlich erledigt werden. Irgendjemand merkt es am Ende doch, wenn vor seiner Haustür Atom-Schutt gelagert wird.