Olaf Lies und Stephan Weil präsentieren sich der Parteibasis bei der Regionalkonferenz in Lüneburg. Weil gilt als das politische Schwergewicht, und sein Kontrahent, etwas weniger schwergewichtig und erfahren im Politik-Zirkus, setzt alles auf eine Karte. Ob ihm am Ende seine Popularität zum Sieg reicht, wird sich zeigen, wenn die Genossen über ihren Kandidaten abstimmen.

Sollten sie Weil nicht als David McAllisters Herausforderer küren, dann will er den Landesvorsitz auch gleich abgeben. Wer auch immer am Ende das Rennen macht, eines muss den Genossen in Niedersachsen klar sein: Der Kandidat der SPD für den Posten des Ministerpräsidenten braucht eine deutliche Unterstützung seiner Parteibasis. Die Scharmützel, die sich die SPD-Bezirke in der Vergangenheit immer wieder geliefert haben, schaden jedem Kandidaten, siehe die Kandidatur um den Landesvorsitz in Niedersachsen. Da wurde Kandidatin Monika Griefahn, gerade aus dem Bundestag geflogen, von ihren Leuten verbrannt und in die politische Belanglosigkeit entlassen.

Diesen Umgang mit den eigenen Leuten kann sich eine Partei, die mächtig angeschlagen war und jetzt wieder im Aufwind ist, nicht erlauben. Diese Grabenkriege irritieren und ärgern nicht nur die eigenen Genossen an der Basis, sondern auch die Wähler. Und die entscheiden, ob die SPD überhaupt den Ministerpräsidenten stellen kann, oder ob McAllister Herr im Hause Niedersachsen bleibt.