Der Heimatverein Buxtehude stellt einen weiteren Teil des Estewanderwegs fertig, der später einmal von der Heide bis zur Elbe führen soll.

Buxtehude/Moisburg. Von der Nordheide bis zur Elbe in einem Rutsch, immer an der Este entlang. Das ist der Traum, den viele Wanderfreude in den Landkreisen Harburg und Stade träumen. An mehreren Tagen könnten sie so die ganze Vielfalt des 61 Kilometer langen Estetals entdecken, die alten Burgen und Bruchwälder, die Fischteiche, Hügelgräber und Bauernhäuser.

Der Heimatverein Buxtehude hat jetzt einen weiteren Schritt getan, damit dieser Traum eines Tages tatsächlich wahr wird. Elf Kilometer lang ist der Rundweg zwischen Ottensen und Moisburg, den die Vereinsmitglieder Hans-Joachim Dammann, Hans-Georg Blank und Helmut Gretscher neu konzipiert haben und der heute mit einer Wanderung eröffnet wird. Der Weg ist somit der direkte nördliche Anschluss an den Estewanderweg, der auf einer Länge von fast 14 Kilometern bereits von Bötersheim nach Moisburg führt und bei Wanderern sehr beliebt ist.

"Die entscheidenden Teile des Rundwegs waren ja bereits da", sagt Hans-Joachim Dammann. Nur waren es eben Einzelteile und kein zusammenhängendes Ganzes. Seine zwei Mitstreiter und er haben dieses Ganze nun von Moisburg bis zum Buxtehuder Ortsteil Ottensen geschaffen, indem sie die Grundstücksverhältnisse entlang des Flusses klärten und die komplette Auszeichnung in Angriff nahmen. Jetzt weisen gelbe Pfeile den Wanderern den Weg, damit jeder weiß, wo's langgeht.

Im Landkreis Harburg ist dies zu einem Großteil bereits seit mehr als 25 Jahren der Fall. Der Heimat- und Verkehrsverein Estetal unter seinem Vorsitzenden Ludwig Hauschild aus Hollenstedt ist dort federführend für den Estewanderweg von Bötersheim nach Moisburg verantwortlich. Dass jetzt nahtlos bis Buxtehude durchgewandert werden kann, freue auch den Verein sehr, sagt Pressewart Berthold Hohmannn.

Es sei vor allem der Vereinsvorsitzende Hauschild, der sich in ehrenamtlicher Fleißarbeit mit einigen Helfern um die Instandhaltung des Weges kümmere, berichtet Hohmann. Darüber hinaus organisiere der Verein gemeinsam mit dem Jugendtreff Hollenstedt für das Ferienprogramm regelmäßig Aktionen auf dem Wanderweg. In diesem Sommer gab es etwa ein Wald- und Wiesenquiz, das von den Kindern begeistert angenommen wurde.

Auch seitens der Samtgemeindeverwaltung gibt es viel Lob für den Einsatz des Heimat- und Verkehrsvereins. "Das Engagement ist groß", sagt Samtgemeindebürgermeister Uwe Rennwald. Und auch er freue sich sehr, dass der Estewanderweg nun in nördliche Richtung bis Buxtehude weitergewachsen sei. Das Ziel sei ganz klar, dass es eines Tages eine durchgängige Verbindung bis zur Estemündung bei Cranz gebe. Dass es bis dahin noch ein Weilchen dauern kann, ist allen Beteiligten klar.

Für die drei Wanderweg-Planer vom Buxtehuder Heimatverein steht erst einmal der nächste Abschnitt von Ottensen bis zum Granini-Wehr in Altkloster an. "Dafür brauchen wir bestimmt noch ein Jahr", sagt Hans-Joachim Dammann.

Auch wenn das Niedersächsische Waldgesetz besagt, dass selbst Privatwege von Wanderern genutzt werden dürfen und der Eigentümer bei Unfällen nicht haftet, wissen die drei, dass ihnen vor allem die Frage der Wegenutzung und das Klären der Grundstücksverhältnisse die meiste Arbeit bereiten werden. "Nördlich von Heimbruch wird es wohl wegen der vielen Teiche etwas Probleme geben."

Was die weitere Strecke über Moorende, Estebrügge und Königreich bis zur Elbe angeht, sind sie optimistischer. "Das wird relativ einfach, weil es dort ja schon entlang des Estedeichs einen Weg gibt", sagt Hans-Georg Blank. Auch hätten sie den Eindruck, dass die Gemeinde Jork sehr an dem Estewanderweg interessiert sei, ergänzt Hans-Joachim Dammann.

Seitens der Stadt Buxtehude spüren sie diese Unterstützung nicht immer. "Vielleicht haben wir auch zu wenig nachgefragt", räumt Dammann selbstkritisch ein. Bisher sei es eher so, dass der Heimatverein in Eigenregie aktiv werde, wenn es ans Beschildern und Pflegen gehe. Eigentlich notwendige Reparaturarbeiten wie etwa an der maroden Brücke zwischen Heimbruch und der alten Burg sind für den Verein aber kaum alleine zu stemmen.

Bis zur Fertigstellung des kompletten Estewanderwegs werde es vielleicht etwas mehr Unterstützung geben, hoffen Dammann und seine Mitstreiter. Dann könnte der Weg als Ganzes beworben und zu einem Aushängeschild für die gesamte Region werden.

Die Wanderung auf dem neuen Rundweg beginnt heute um 14 Uhr. Jeder ist eingeladen, daran teilzunehmen. Treffpunkt ist der Parkplatz an der alten Sandgrube zwischen Ottensen und Nindorf. Die Tour dauert rund dreieinhalb Stunden. Außer dem Golf-Gasthaus in Daensen, das abseits des Weges liegt, gibt es keine Einkehrmöglichkeiten. Essen und Trinken sollte deshalb jeder mitbringen.